Cate Le Bon wurde in Penboyr, Wales geboren und lebt zur Zeit in Los Angeles. Sie singt in englischer und walisischer Sprache. Dies ist schon eine Rarität, denn selbst auf Wales sprechen nur noch die wenigsten ihre Muttersprache Welsh, die neue Generation spricht eigentlich nur noch Englisch. Auf ihrem mittlerweilen schon dritten Album „Mug Museum“ wird aber auf Englisch gesungen.
In ihrer Heimat ist sie ein gefeierter Star und international wurde sie jetzt auch bekannter durch ihre Zusammenarbeit mit ihren Landsleuten Manic Street Preachers auf deren aktuellem Album „Rewind The Film“. Da singt Cate Le Bon auf „4 Lonely Roads“ ein Duett mit James Dean Bradfield.
Ihre Musik kann man als Singer-Songwriter bezeichnen, gemischt mit psychedelischen Elementen. Man hört sofort Einflüsse von Marianne Faithfull, Nico oder Syd Barrett heraus. Mit ihrem dritten Album tischt sie uns doch eine eigenwillige und nicht leicht verdauliche Kost auf. Man muss schon die nötige Geduld mitbringen, denn „Mug Museum“ bedarf einiger Durchgänge, bis es einen einfängt, aber dann auch nicht mehr loslässt. Wenn man ehrlich ist, sind die Alben wo sich die Lieder sofort im Gehör festhaken eigentlich ziemlich kurzweilig. Wobei „Mug Museum“ ein gutes Beispiel darbietet, wie ein Album wachsen kann und man es auch noch nach Jahren wieder rauskramen kann und es einen noch immer fasziniert.
Der Sound des Albums geht von hell bis dunkel, bleibt aber bissig. Trockenes Getrommel und scharfe Gitarren verhelfen dem schwungvollen Song „No God“ zu einem wahren Ausbruch von Energie, wobei das darauffolgende „I Think I knew“ mit unendlicher Traurigkeit und voller Emotionen dargeboten wird. Cate Le Bon liebt das Spiel mit den Kontrasten, von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt, so kann man die Stimmung auf „Mug Museum“ beschreiben.
Cate Le Bon wird auf diesem Album unterstützt durch H. Hawkline an der Gitarre wund Stephen Black am Bass, beide bieten eine solide Unterstützung für ihre ausdrucksstarke Stimme und dunkle Texte dar. Cate Le Bon selbst beschreibt die Beziehung zu ihrer Musik und Texten als „abnormale Fixierung mit dem Tod“, aber das bedeutet nicht, dass es keine lichten und hellen Momente au dem Album gibt. „Duke“ und das bestechende Titellied sind besonders emotionale Stücke, die sich durch ihre Leichtigkeit und beeindrückend wunderschönen Melodie hervorheben.
Man muss schon eine gehörige Portion Offenheit mitbringen um sich auf „Mug Museum“ einzulassen, denn wer hier nach gemütlichem Singer-Songwriter Feeling sucht, ist fehl am Platz. Zugegeben, manchmal überstrapaziert Cate Le Bon das Ganze auch und ihre Stimme ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber Geduld wird bekanntlicherweise belohnt.