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Boy George – This Is What I Do

Boy George - This is what I doMit diesem Album tritt einer der schrillsten Musiker der letzten 30 Jahre in eine neue Phase. Boy George hat einen Bart auf dem Cover, dieser verschmilzt mit dezentem Augen Make-Up und somit ist das Mann/Frau Image ausgeglichen.

In den letzten Jahren machte Boy George ja vor allem durch Skandale auf sich aufmerksam. Festnahmen wegen Drogen und dann wurde er ja noch vom Gericht verdonnert, die Straßen von London kehren. Manche behaupten, es könnte aber auch wegen “Karma Chameleon” gewesen sein.

Mit Culture Club verewigte er sich mit wohl einem der besten Hits der 80er “Do You Really Want To Hurt Me?”. Jeder mochte den “Boy” mit den Dreadlocks im Schlafanzug. Aber danach kamen die dunklen Jahre, manchmal leuchtete sein Stern noch auf wie zum Beispiel bei seiner Solo-Single “Everything I Own” oder bei der Zusammenarbeit mit Faithless auf deren Stück “Why Go?”.

Dieses Jahr soll das Comeback-Jahr werden, er hat ein neues Solo-Album “This Is What I Do” parat und auch die Culture Club-Reunion ist perfekt. “This Is What I Do” ist ein starkes Stück Musik geworden und so mancher wird überrascht sein, wenn er die Stimme von Boy George hört und fast nicht wieder erkennt. Rauer und dunkler ist sie geworden. Aber man hat auch das Gefühl, dass er das so will, denn in manchen Liedern wie zum Beispiel bei “Live Your Life” kommen die höheren Töne doch noch zum Vorschein, um die Fans nicht ganz abzuschrecken.

Pop erwartet einen auf “This Is What I Do”, die elektronischen Momente sind diesmal nicht oder nur selten vorhanden. Er war ja die letzten Jahre mehr als DJ denn als Sänger unterwegs. Natürlich darf das obligatorische Jamaika-Feeling auch nicht zu kurz kommen. Bei manchen Stücken erinnert seine Stimme sogar an die von Dave Gahan von Depeche Mode wie z.B. bei “Bigger Than War” oder “My God”. Da würde man nicht sofort drauf kommen, dass es sich um Boy George am Mikrofon handelt.

Aber was dieses Album vor allem so stark macht ist das Songwriting. Boy George hat sich Zeit gelassen, um wieder Melodien zu schaffen, die als Ohrwürmer rüberkommen. Die Texte sind wie üblich über ihn selbst. Er ist im Reinen mit sich, Gott und der Welt. Vor ein paar Jahren hätte keiner erwartet, dass er wieder so zu alter Stärke zurückfindet. Nun bleibt nur noch abzuwarten ob Boy George jetzt auch ein braver “Boy” bleibt und ob die Culture Club Reunion, mit der ja auch gleichzeitig ein neues Album angekündigt ist, auch von solch hoher Qualität ist. Wenn ja, dann ist dieses Comeback schon kleines Phänomen des kleinen Mannes.

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