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Mogwai – Rave Tapes

Die aus Schottland stammende Band Mogwai ist ja schon eine Institution im Post-Rock und keiner wagt es fast mehr ein Album von ihnen zu kritisieren. Es ist ein wenig wie bei Godspeed You! Black Emperor da wird auch jeder Sound-Schnipsel, auch wenn er nur drei Sekunden dauern würde, als Meisterstück gelobt.

Nun ist es schon drei Jahre her seit der Veröffentlichung ihres letzten Albums “Hardcore Will Never Die, But You Will” und das war eine zusammenhanglose Unordnung und doch eher eine laue Angelegenheit.

Mit “Rave Tapes” vollziehen sie nun eine Kurswechsel und verbinden neue Sounds mit denen aus ihrer Blütezeit. Insgesamt legen sie mehr Wert auf weichere Layouts mit einem elektronischen Touch. “Rave Tapes” beginnt auf einer langsam brennenden Wellenlänge von Ambient und Electronica und nur langsam kommen Jazz-Rock Grooves mit ins Spiel.

Eine gewisse Art von Mystik brütet sich rund um das Stück “Repelish”. In der Mitte der stilistischen Exploration spricht ein Erzähler über Led Zeppelins “Stairway to Heaven”, dass dies der beliebteste Song der Rock-Geschichte sei und erwähnt dann, wie unterschwellige satanische Botschaften rückwärts spielend auf Platten verewigt wurden. Also ziemlich kryptisch und verkopft gehen Mogwai auf ihrem neuen Opus zu Gange.

Die Gitarren jedoch leuchten am hellsten in “Hexon Bogon”, das mit seinen explodierenden Verzögerungen ein wahres Freudenfest für jeden Post-Rock Liebhaber darstellt. Die nächsten Tracks sind eine beeindruckende Prozession von hämmernden Schlagzeug und Bass, verzerrtem Drohnen-Sound kombiniert mit hellen Solis und leichten, ja fast schon in der Luft hängenden Synthie-Sounds.

Mogwai kehren mit “Rave Tapes” zum Sound von ihrem wohl zugänglichsten Album “Rock Action” zurück,  bringen aber futuristisch klingende Elemente mit ins Spiel. Es ist wieder ein fast nicht vorhandener Gesang oder besser gesagt Geflüster mit eingebaut.

Mogwai haben eine solche Kontrolle über ihr musikalisches Niveau, und wissen genau, wie man den Hörer zu überzeugen weiß. Und dies in einer Art und Weise, die fast schon an Manipulation grenzt. Insgesamt bildet “Rave Tapes” ein Genuss-Album und man kann nur hoffen, dass dies auch die zukünftige Marschroute von Mogwai bleibt, denn Stillstand steht ihnen einfach nicht.

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