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Post War Glamour Girls – Pink Fur

Post War Glamour GirlsPost War Glamour Girls, das sind Sänger und Gitarrist James Smith, Gitarrist James Thorpe, Bassistin und Sängerin Alice Scott und Schlagzeuger Ben Clyde. Das Quartett hat sich Ende 2010 im britischen Leeds an der Universität kennen- und liebengelernt. Die vier sind gute Freunde mit einem sehr ähnlichen Musikgeschmack. So sind Alice Scott und James Smith zum Beispiel auf James Thorpe aufmerksam geworden, weil er ein Weezer-T-Shirt getragen hat. Am 14. Februar erscheint ihr Debütalbum “Pink Fur”.

Kreativer Prozess funktioniert demokratisch

Ursprünglich waren alle außer Thorpe Schlagzeuger. Als die vier beschlossen haben, sich als Band zusammenzuschließen, mussten die Rollen eben neu verteilt werden. Das hat der Qualität der Musik zum Glück überhaupt nicht geschadet, da alle sehr talentierte Musiker und äußerst kreativ sind. Auch ihre Arbeitsweise als Band ist besonders: Jeder konzentriert sich zunächst auf seinen eigenen Part und kann sich kreativ austoben. Nur so kommen die einzigartigen Songs zustande, die PWGG von anderen Indie-Bands unterscheiden. Da sie so gut befreundet sind und viel Respekt füreinander haben, traut sich jeder zu sagen, was er denkt. Die Musik funktioniert, weil jede Entscheidung eine Gruppenentscheidung ist und nicht von einem alleine getroffen wird.

Engagierte Lyrics mit moralischem Hauch

Für die Songtexte ist James Smith hauptverantwortlich. Häufig schreibt er über Dinge und Ereignisse, die ihm nicht aus dem Kopf gehen. Die Idee zu dem ersten Track “Sestra” kam Smith zum Beispiel, weil er im Fernsehen das russische Nachrichtenprogramm verfolgt hat. Dort gab es einen Bericht über ein paar Eisbären, die in einem Dorf russische Einwohner attackiert hatten. Die Menschen haben die Eisbären daraufhin getötet und ihre Köpfe aufgespießt und auf Stangen vor den Dorfeingang gehängt. So als wollten sie damit andere Eisbären warnen und von ihrem Dorf fernhalten. Der Song kommt zu dem Ergebnis, dass die Menschen für das Verhalten der Eisbären verantwortlich sind, weil sie ihren Lebensraum zerstören. Durch den Klimawandel finden die Eisbären keine Nahrung mehr und fangen an, auch in menschlicher Nähe nach Essbarem zu suchen. Der Song klingt irgendwie bedrohlich, aber auf emotionaler Ebene und zum Glück überhaupt nicht nach erhobenem Zeigefinger. Sestra ist übrigens Russisch und heißt Schwester.

Die 10 Songs auf der Platte “Pink Fur” stecken voller Energie, surrealer Geschichten und musikalischen Einflüssen aus den späten 70ern und frühen 80ern. PWGG lassen sich von vielen verschiedenen Bands und Musikern inspirieren, unter anderem rauszuhören sind The Pixies, Nick Cave oder Tom Waits.

PWGG identifizieren sich mit der Musik, die sie machen. In den Aufnahmeprozess für ihr Debütalbum sind alle vier tief eingetaucht, genauso wie sie sich bei Live-Auftritten völlig auspowern. Sie verstehen sich aber nicht nur beruflich gut, sondern sind auch privat befreundet und gehen gerne gemeinsam feiern. Sie haben schon die eine oder andere wilde Nacht hinter sich, die oft mit einer kleinen Prügelei endet. Rein freundschaftlich natürlich. Wirklich wehtun würden sich die Indie-Rocker nämlich nie. Sich gegenseitig in die Waschmaschine stecken allerdings schon. Das ist Alice Scott passiert, als sie nach ein paar Drinks auf James Smith zugerannt ist, um ihn ein bisschen zu boxen. James hat sie einfach über seine Schulter in die Waschmaschine geworfen.

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