Hundreds (Credit Andreas Hornoff)Hundreds sind das Geschwisterpaar Eva und Philipp Milner. Philipp Milner, der unter anderem bei Clueso die Keyboards spielt, zeichnet auch bei Hundreds für die Tasteninstrumente verantwortlich. Seine Schwester kümmert sich um das Gesangliche und die “Kleininstrumente”.

Nach vier Jahren kommt nun ihr zweites Album “Aftermath” auf den Markt. Hat sich viel musikalisch viel verändert gegenüber dem Erstling? Ja! War das erste Album noch sehr oder fast nur mit elektronischen Stilelementen unterlegt, so strahlt “Aftermath” mehr Wärme aus.

Es ist jetzt nicht so, dass dies ein organisches Werk geworden ist, aber dennoch findet sich hier eine schöne Balance zwischen Electronica und für Hundreds-Verhältnisse fast schon erdigen Sounds. Nimmt man zum Beispiel ein Stück wie “Circus”, so kommt es fast schon beschwingt daher, mit der wunderschönen Stimme von Eva Milner.

Das Duo erzeugt mit seinem Zweitwerk unverblümtes Vertrauen im Hörer. Die Glaubwürdigkeit wird ohne größere Mühen an uns übertragen und verblüffend sind die Momente, in denen dies scheinbar alles passiert. Zwischen der ansteckenden Verwendung des einfachen Songwritings und der reinen Pop-Sensibilität stülpen Hundreds ihre Aura über unsere Körper und verzaubern unseren Geist. “Foam Born” gehört zu den langsameren Tracks auf dem Album und zeigt nochmals die Fähigkeit vom Geschwisterpaar Milner, Landschaften großflächig vor unserem geistigen Auge auszubreiten.

Die Musik von Hundreds folgt dieser Logik. Unaufdringlich, aber bestimmt, sehnsüchtig und doch euphorisch, ruhig und treibend zugleich. Sublime Balladen wie “Stones” leben von einer knisternden, eigentümlichen Atmosphäre, die das Geschwisterpaar Milner mit scheinbar einfachsten Mitteln zustande bringen. Ein schwer erklärbarer Reiz speist sich aus dieser detailversessenen Zielstrebigkeit, die jedoch stets genügend Raum für verletzliche Momente bietet. Dies steht auch den beatlastigen Songs wie “Rabbits On The Roof” sehr gut zu Gesicht.

Wer frickelndem Elektro-Pop und spannungsgeladenen Arrangements nicht abgeneigt ist, der findet an Hundreds bestimmt Gefallen. “Aftermath” weist kaum Längen auf, wirkt ungemein durchdacht und beinhaltet allein mit “Down My Spine” einen Song, für den andere Gruppen drei Alben brauchen.

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