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Foxes – Glorious

Foxes (Credit James Bailley)Talentierte Sängerinnen aus Großbritannien schießen momentan wie Pilze aus dem Boden. Foxes ist eine von ihnen. Durch ihre Beteiligung am Zedd-Hit “Clarity” konnte sie in ihrer Heimat bereits auf sich aufmerksam machen. Nun legt sie mit “Glorious” ihr erstes Album nach.

Wie ihre Kolleginnen Birdy oder Ellie Goulding setzt sie dabei auf eine Mischung aus Balladen und Uptempo-Nummern, die getrost als Soundtrack zu den Vorbereitungen auf eine Partynacht durchgehen können.

Foxes beginnt ihr Album sogleich mit “Talking To Ghosts”. Episch anmutender Pop, der von pfiffigen Instrumentals getragen wird und bei dem sie schon im Opener ihre Gesangskünste unter Beweis stellen kann. So viel steht fest: Obwohl Foxes erst 25 Jahre alt ist, verfügt sie schon über eine gut ausgebildete Stimme, bei der jeder Ton genau da sitzt, wo sie ihn haben will.

Stilistisch verweilt “Glorious” immer im massentauglichen Pop. Experimente gibt es nur in den Details der Songs. So probiert sich Foxes in “Youth” beispielsweise am Autotune aus, bindet in “White Coats” zeitgemäßen Elektro à la SOHN ein und spielt in “In Her Arms” mit klangspielartigen Melodien.

Ihre eingangs angesprochene Stimmgewalt wird ihr teilweise allerdings zum Verhängnis. Sängerinnen mit einem derartigen Organ sehen sich häufig dem Dilemma ausgesetzt, dass sie zwischen Technik und Gefühl wählen müssen. Beides zu vereinen ist unglaublich schwierig und gelingt wirklich nur den Größten der Großen. Foxes entscheidet sich leider viel zu oft für die Technik. Bei den ersten drei Songs beeindruckt das noch. Ab da kristallisiert sich jedoch ein Schema F heraus, was dazu führt, dass die zweite Hälfte des Albums kaum noch hängen bleibt. Ab “Echo”, Track Nummer neun von 15, rauschen die Songs vorbei und Unterschiede zwischen ihnen lassen sich immer seltener ausmachen. Erst bei “In Her Arms”, dem vorletzten Lied, horcht man wieder gespannter hin, da die Produktion ab hier anspruchsvoller wird. Auch der letzte Song “The Unknown” gefällt und hebt sich etwas vom Mittelteil des Albums ab.

“Glorious” ist zu einem lupenreinen Pop-Album geworden – will heißen: Jeder Song könnte im Radio laufen. Einzeln angespielt würden die Songs dort vermutlich gefallen. Als Gesamtpaket besitzen sie jedoch zu wenige Ecken und Kanten, sodass das Album insgesamt einfach zu glatt und gefühlsarm wirkt. Schade, denn Foxes hätte alle Eigenschaften, um in der Riege der Pop-Sternchen aufzufallen.

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