Jessica Lea Mayfield (Credit ATO)Eine Name wie gemalt: Jessica Lea Mayfield. Selbst gemalt hat die aus Kent, Ohio stammende Singer/Songwriterin auch das Cover Artwork ihres Debütalbums „With Blasphemy So Heartfelt“ aus dem Jahr 2008.

Kein Geringerer als Dan Auerbach (The Black Keys) hatte produziert und sich zudem als Multiinstrumentalist eingebracht. In Auerbachs Heimstudio fanden die analogen Aufnahmen statt und der Black Keys Mann verglich sie gar mit Nick Cave & The Bad Seeds. Kein Wunder, dass sie mit den Black Keys auf Tour ging, außerdem mit so illustren Interpreten wie The Avett Brothers, Cake, Band Of Horses, Ryan Adams, Ray LaMontagne und Jay Farrar (Son Volt, Uncle Tupelo).

Auch das zweite Album „Tell Me“ (2011) wurde wieder von Auerbach produziert. Mayfields Singer/Songwriter-Musik wies nun vermehrt Alternative- und Indie-Rock-Elemente auf. Dennoch war es auch hier wieder ihre wunderbare und wandlungsfähige Stimme, die den Songs ihren Stempel aufdrückte. Eine Stimme, die wiederholt mit Laura Marling verglichen wird, natürlich ein außerordentliches Kompliment, dennoch hat Mayfield ihre ganz eigene Klangfarbe.

Diese verfehlt auch auf ihrem dritten Longplayer „Make My Head Sing“ nicht ihre Wirkung, wobei sie sich gegen eine Grunge- und Alternative-Rock-Wand durchzusetzen hat. Die Amerikanerin hat ein Rock-Album aufgenommen, zweifellos ihr bisher härtestes Werk, das dieses Mal ohne die Hilfe von Dan Auerbach entstand. Harte, verzerrte E-Gitarren und nach vorne schreitende Bass- und Schlagzeugrhythmen werden konsequent eingesetzt und lassen an Nirvana, Dinosaur Jr. oder eben die Black Keys denken. Dabei setzt Mayfields klare, ausdrucksstarke und gefühlvolle Stimme exquisite Kontraste zu den sich wiederholt auftürmenden Klanggebäuden, die zumeist aus schweren Rock-Brettern gezimmert wurden.

Zwischendurch streut Jessica Lea etwas sanfter ausgestaltete Songs ein, wie z.B. „Standing In The Sun“, das sich zwischen Folk- und Alternative-Rock bewegt. Leider hat sie bei einigen wenigen Songs etwas das Songwriting außer Acht gelassen, hierfür gibt „Pure Stuff“ ein gutes Beispiel ab, das jedoch von den mädchenhaften Gesangslinien der Protagonistin gerettet wird.

Demzufolge sind kaum Ausfälle auf „Make My Head Sing“ zu beklagen, im Gegenteil, hier ist ein äußerst homogenes Werk entstanden, das selbst leichte Ausschläge nach unten wettmachen kann. Jessica Lea Mayfield hat Stimme und Stimmung genug, um auch mit dem dritten Album zu überzeugen. Zudem ruht sie sich nicht auf Lorbeeren aus, geht Wagnisse ein und lässt keine Platte wie die andere klingen. Well done!

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