Buzz Osbourne, der hier unter dem Namen King Buzzo fungiert, liefert uns mit „This Machine Kills Artists“ sein erstes Solo-Album ab. Eigentlich ist er ja Sänger, Gitarrist und Hauptsongschreiber der legendären Melvins. Eine Band, die öfters als Gründer des Grunge-Sounds erwähnt wird. Nirvana, allen voran Kurt Cobain, waren richtig vernarrt in die Washingtoner Krachmacher.
Alben bringen die Melvins auch zuhauf heraus, mal ultimative Klassiker wie „Houdini“ oder schwächere Werke wie „The Maggot“. Aber eins ist sicher, sogar ein schwächeres Album von den Melvins ist im Vergleich zu Werken, die heute in dieser Musikrichtung veröffentlicht werden, noch ein wahres Meisterwerk.
Jetzt liegt uns also „This Machine Kills Artist“ vor und einige Melvins Fans werden verwundert sein, denn mit dem Sound seiner Hauptband hat dies hier (fast) gar nichts zu tun. 17 akustische Lieder auf fast Minuten gepresst lautet hier die Devise. Aggressive Anschläge auf die Akustikgitarre und eine Stimme mit Schieflage regieren das Geschehen. „Dark Brown Teeth“ beispielsweise gehört weit nach vorne auf die Liste der besten Songs, die Osbourne in seiner Karriere je zustande gebracht hat.
Simple Melodien prägen das Gesamtbild. Von einem einfachen Osbourne-Album zu sprechen, würde „This Machine Kills Artist“ aber nicht gerecht werden. Intensiv, packend und eindringlich erzählt King Buzzo seine Stories. Auf den Punkt gebrachtes Songwritertum, zwar abgespeckt, aber dennoch intensiv in seiner Ausdruckskraft. Wie die Songtitel vermuten lassen, sind die Lyrics introvertiert, düster, aber immer mit einem Silberstreifen am Horizont. Der Bandschatten ist eben übergroß.
Leider bleibt „This Machine Kills Artists“ nicht auf einem durchgehend hohen Niveau. Nach furiosem Start regiert zwischendurch eine Prise Langeweile. „The Vulgar Joke“ beispielsweise oder das folgende „Everything’s Easy for You“ plätschern praktisch nur vor sich hin. Das ist schade, denn der Mann kann es besser.
Auch wenn sich Osbourne auf „This Machine Kills Artist“ ein Stück weit frei geschwommen hat, schwingen die Melvins an vielen Stellen durch. Das macht das Album nicht schlecht, sorgt jedoch dafür, dass es ein wenig zwischen den Stühlen hin und her pendelt und kein eigenständiges Profil aufbaut. Das Album in seiner Gesamtheit wirkt ein wenig zu unentschlossen. Am Ende steht die Nachdenklichkeit über das Gewesene. Bis dahin kann man sich jedoch durchaus mit King Buzzo und seiner wütenden akustischen Gitarre dem Horizont entgegen treiben lassen.