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Highasakite – Silent Treatment

Die Ursprünge der Band Highasakite sind im Trondheim Jazz Konservatorium zu finden, wo sich Sängerin und Songwriterin Ingrid Håvik und Schlagzeuger Trond Bersu kennenlernten und gemeinsam begannen, Lieder zu schreiben und aufzunehmen. Das Paar ging dann mit Thomas Dahl als Produzenten ins Studio, hatte dabei allerdings das Gefühl, es fehle noch etwas für den Sound, der ihnen vorschwebte. Als Konsequenz kam Øystein Skar an den Synthesizern hinzu, später stießen dann für eine reichere Textur und einen potenteren Sound Marte Eberson (ebenfalls Synthesizer) und Kristoffer Lo (Gitarre, Flugabone und Perkussion) dazu.

Es herrscht eine gleichbleibend hohe Qualität der Musik auf dem lang erwarteten Debüt “Silent Treatment” des Fünfers aus Oslo. Sie werden jeden Indie-Pop -Junkies mit ihren Songs zufriedenstellen. Auch die erste Single “Since Last Wednesday” weiß auf Anhieb zu überzeugen und wartet mit viel Liebe zum Detail auf. Die Drums sind einfach großartig und an jeder Ecke flirrt ein anderer Synthesizer Sound vor sich hin. Trotz der vielen Elektronik steht der Bandcharakter im Vordergrund. Nie hat man das Gefühl, dass die Maschinen die Oberhand gewinnen.

Stellenweise fühlt man sich da an Florence And The Machine erinnert. Das liegt nicht zuletzt auch an der fast schon epischen Instrumentierung. Die fünfköpfige Band kann aus dem Vollen schöpfen und einen Klangteppich kreieren, der mit stumpfsinnigem Chart-Pop nicht viel am Hut hat.

“My Only Crime” tanzt ein wenig aus der Reihe. Es ist vergleichsweise kurz und viele Instrumente bleiben an der Wand gelehnt stehen, während man die Stimme von Ingrid Helene erstmals richtig wahrnehmen kann. Hier kommen auch die Hörer auf ihre Kosten, welche die rudimentäre Seite des Pops schätzen, die Seite, die etwas leiser und weniger pompös ist.

“The Man On The Ferry” ist ein wunderschöner Moment auf dem Album. Mit ihren Worten taucht Håvik sie rhythmisch ins Wasser und bringt den Song an das andere Ufer. Nah an der Grenze zu Ehtno-Pop umschifft sie aber irgendwie die peinlichen Momente, die diese Genre eigentlich mit sich bringt.

Geschichten zu erzählen ist die Stärke von Highasakite, es sind Geschichten, die uns beim Hören der Platte durch den Sinn gehen, Geschichten aus vergangener Zeit, aus verwunschenen Wäldern. Die Weite und Klarheit der Produktion und die erwähnte Stimmvielfalt von Håvik sind weitere Stärken. Ein sehr intimes und abwechslungsreiches Album einer Band, von der man zukünftig sicher noch Einiges zu erwarten hat.

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