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Zola Jesus – Taiga

Nika Roza Danilova ist Zola Jesus. Sie ist gebürtige Amerikanerin mit russischem Blut in den Adern und begann bereits im Alter von 10 Jahren als Autodidaktin Oper zu singen. Mit 16 nahm sie erste Songs auf und seit ihrem 18.Lebensjahr tritt sie als Zola Jesus in Erscheinung. Ihre musikalischen Favoriten sind Joy Division und The Residents, die literarischen Dostojewski, Schopenhauer und Nietzsche. Von den Medien wird sie mit Xiu Xiu und Diamanda Galas verglichen, ihr Stil setzt sich aus Noise, Industrial, Wave und Gothic zusammen.

2009 erschien „The Spoils“ mit dem Song „Clay Bodies“, der als legitimer Nachfolger von „Just Like Honey“ (The Jesus And Mary Chain) gehandelt wurde. Nach „Stridulum II“ (2010) wurden 2011 „Conatus“ und 2013 „Versions“ veröffentlicht. Zudem ist sie Teil der Projektformation Former Ghosts, die zwei Alben vorweisen kann. Als Zola Jesus hat Danilova ihre Kunst folgendermaßen umschrieben: „Ich versuche, Songs zu erschaffen, die in ihrer Wirkung überlebensgroß und intensiv sind. Ich liebe einfach dieses Gefühl, wenn ein Song so überwältigend und kraftvoll ist, dass einem die Adern schmerzen.“

Manche ihrer Titel auf “Taiga” lassen gar das Blut in den Adern gefrieren, der in Nico Nähe gesungene Titelsong und „Hollow“ sind hierfür Beispiele. Alleine ihre gotische Stimme erreicht hier den Gefrierpunkt, der jedoch von Chören und flächigen Synthies polarisiert wird. Überhaupt ist „Taiga“ ein dunkles Drama, das dennoch mit Popmelodien angereichert wird und in wenigen Momenten sogar an Lykke Li denken lässt. Einige Stücke werden mit schnellen elektronischen Beats unterfüttert, andere sind schleppend, verzögert und werden mit konventionellem Schlagwerk kombiniert, so wie es auf „Dust“ der Fall ist. Wiederholt zaubern orchestrale Klänge ein Drama Rama Kino, das manchen Titeln erhabene und kathedralische Noten beibringt.

In Danilovas Stimme schwingt naturgemäß die schwermütige, russische Seele ganz subtil im Klangbild osteuropäische Folklore mit. Wobei immer Synthie-Wave, Industrial und Gothic die Oberhand behalten. Wer für jene Stile etwas übrig hat, wird vom neuen Zola Jesus Album, das auf dem renommierten Label Mute erscheint, gut bedient. Ein Soundtrack für die kommenden, dunklen Monate.

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