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Sound Of Yell – Brocken Spectre

Stevie Jones ist der Kopf der schottischen Formation Sound Of Yell. Jones war und ist Teil vieler Bands und Interpreten. Bei Arab Strap, Alasdair Roberts & Friends, El Hombre Trajeado und vielen anderen konnte er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dabei glänzte er vor allen Dingen als Gitarrist mit einer speziellen Finger-Technik. Die kommt naturgemäß auch auf „Brocken Spectre“ zum Tragen, dem Debütalbum von Sound Of Yell.

Neben Jones hat das Kollektiv weitere, bis zu 11 hochkarätige Mitstreiter an Bord. Da wäre Alex Neilson, der bereits in verschiedenen Bands zugange war, derzeit ist er vor allem mit den Trembling Bells aktiv. Zudem hat er bei Größen wie Bonnie “Prince” Billy, Baby Dee, Josephine Foster und Jandek mitgewirkt. Desweiteren sind Stevie Jackson (Belle & Sebastian), Aby Vulliamy (National Jazz Trio of Scotland), Peter Nicholson (Glasgow Improvisers Orchestra/The One Ensemble), Vikki Morton (Muscles Of Joy), Alex South (The One Ensemble/Scottish Clarinet Quartet), Rafe Fitzpatrick (Alasdair Roberts & Friends) und Georgina McGeown (Issho Taiko Drummers) mit an Bord.

Der Protagonist ist jedoch Stevie Jones, der hier als Komponist, Produzent, Arrangeur und Gitarrist fungiert. Sein Spiel auf der Akustischen ist vom Allerfeinsten, weckt Erinnerungen an die Großen des Folk wie Bert Jansch, John Renbourn und Richard Thompson. Wobei Sound Of Yell mit „Brocken Spectre“ wiederholt die Grenzen zwischen Folk und Jazz ausloten und in einigen Passagen an Bands wie Pentangle oder Fairport Convention erinnern.

Außer einigen verwehten Hintergrundstimmen bleibt der Gesang auf sieben der acht Stücke aus. Auf „Caiman“ singt die bezaubernde Aby Vulliamy. Einige Male übernehmen Instrumente jenen Part und ziehen so die Aufmerksamkeit auf sich. So ist es auf „Sated Eyrie“ die Violine, die Kreise zieht, aber auch an Ecken und Kanten stößt und die allgemeine Friedfertigkeit des Albums etwas aufbricht. Das über acht Minuten andauernde „Iguacu“ zieht Spannungs- und Melodiebögen zwischen Folk und Jazz, wobei hier Piano, Akustikgitarre und der sich beinahe durchs ganze Album ziehende Brummelbass die Hauptrollen übernehmen.

„Brocken Spectre“ bietet nahezu friedliche Musik zwischen Folk und Jazz. Wobei jene scheinbar ruhig dahinfließenden Klänge sich wiederholt aufreiben und auf Unebenheiten stoßen. Hieraus zieht das Album seine Spannung, aus jenen Kontrasten und den weitläufigen Arrangements. Eine Vorliebe für Instrumentalmusik sei jedoch vorausgesetzt, um die Platte ganz ins Herz zu schließen.

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