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Dan Mangan + Blacksmith – Club Meds

Der kanadische Singer-Songwriter Dan Mangan hängt bei seinem vierten Album den Beinamen Blacksmith mit dran. Geändert hat sich aber an seiner Musik deshalb nicht so viel. Dennoch, mit Referenzen wird bei ihm nicht gespart, die Vergleiche kommen unweigerlich auf.

Der Eröffnungssong “Offred” beispielsweise erinnert an Stars, allerdings nicht die derzeitigen elektrifizierten, sondern die frühen, etwas opulenteren. In “Mouthpiece” hört sich seine Stimme stark wie die von Interpols Paul Banks an und auch vom Sound her könnte der Song durchaus auf einem deren Alben zu finden sein.

“A Doll’s House-Pavloviaund” und “Kitsch” wiederum klingen nach ein wenig nach Joseph Arthur und für den öfters bemühten Arcade-Fire-Vergleich bringt Dan Mangan genügend große Gesten, wobei sie hier weniger organisch und rau ertönen.

Stattdessen versucht der Kanadier, jene Art von Folk-Pop mit in seine Musik zu schleusen, die momentan gefühlten 80 Prozent der Bands im Rock-Pop-Genre einen gewissen Indie-Appeal verleiht. Manche der Songs auf “Club Meds” wirken dadurch ziemlich harmlos und beliebig.

“Forgetery” spart beispielsweise nicht mit einer leicht weinerlichen Stimme und Gitarrengeplucker. Als Hörer fühlt man sich von derartigen Mitsing-Imperativen mittlerweile wenig ernstgenommen, abgesehen davon klingt es auch einfach abgedroschen.

Mit “Vessel” schließt sich die erste Singleauskopplung an, die schon nach wenigen Takten unweigerlich als bester, weil einprägsamster und treibendster Song des Albums erkennbar ist. Direkt aus dem Indie-Pop-Satzbaukasten entschlüpft ist sie zwar maximal vorhersehbar, aber gerade deshalb umso “catchier”.

Doch es geht auch manchmal etwas zurückgenommener zu, wie im sparsamer arrangierten Schlussstück “New Skies”. Hier zeigten Dan Mangan + Blacksmith, dass sie besser gelernt haben, mit Kontrasten umzugehen.

Die Bereitschaft, sich kürzer zu fassen, ist es im Wesentlichen, die “Club Meds” zu einem dennoch besseren Album macht als seine Vorgänger, so dass man diesmal den zweiten Blick gar nicht braucht, um mit dem vierten Album von Dan Mangan warm zu werden.

Der einzige Haken bei der von Musik von Dan Mangan + Blacksmith ist, dass ihr so ein bisschen das Alleinstellungsmerkmal fehlt. Das ist alles sehr schön anzuhören, aber hinterlässt – zumindest beim ersten Mal – keinen bleibenden Eindruck. Deswegen am besten gleich die “Repeat”-Taste drücken.

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