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Coma – Fuzzy Fantasy

Mit ihrem tanzbaren Synth-Pop, der gerne auch mal energiegeladen in Richtung Clubszene schielt, vereinen Marius Bubat und Georg Conrad unter dem Coma-Banner Melancholie und Lebensfreude zu einem großen Ganzen, das in der Vergangenheit auch wegen seiner unkonventionellen Grundstruktur für Aufsehen sorgte.

Das gängige Strophe-Bridge-Refrain-Schema spielte bei Coma nie eine Rolle – bis zum Jahr 2019. Dann wendete sich das Blatt und das Duo schickte mit “Voyage Voyage” erstmals ein Album auf Reisen, das sich vom reinen Dancefloor wegbewegte und damit die Tür hin zur nahbaren Popmusik öffnete.

Auf dem neuen Studiowerk “Fuzzy Fantasy” setzen Coma den eingeschlagenen Kurswechsel kompromisslos fort. Als Grundlage dient eine sehr warme Produktion. Selbst, wenn sich das Duo mal für ein Effektexperiment entscheidet oder den Gesang futuristisch verfremdet, bleibt das sehr homogene Klangfundament erhalten.

Hinzu kommt, dass man sich im Bereich der Melodieführung nochmal steigern konnte, so dass ein Refrain wie der im luftig lockeren “Sober” beispielsweise auch noch lange nach dem Hörgenuss in den Ohren verweilt.

Nicht einmal die etwas monotone und leblose Stimmfarbe von Gastsängerin Dillon kann für einen Moment der Fragilität sorgen (“Beyond You And Me”). “Fuzzy Fantasy” bleibt durchweg stabil.

Ein paar Beats aus der Industrial-Küche (“The Same”), wabernde Synthies die auf vertrackte Rhythmen treffen (“Hard To Find”) und trippelnde Percussions aus der Maschine (“Transmission Failure”): Marius Bubat und Georg Conrad schöpfen soundtechnisch aus dem Vollen.

Facettenreich und dennoch mit einem roten Soundfaden im Gepäck tänzelt sich der Zweier mit viel Selbstbewusstsein und einer klaren Linie weiter vor. Mit “Fuzzy Fantasy” sind Coma endgültig im Pop angekommen. Und das ist auch gut so. Punkt.

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