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Sinkane – We Belong

Der erste Song auf „We Belong“ hört auf den Namen „Come Together“ und liefert so gleich die perfekte Beschreibung für Sinkanes Musik. Denn der Multiinstrumentalist bringt eine Vielzahl der verschiedensten Elemente mühelos zusammen und lässt sie zu einer futuristischen Funk-Pop-Melange der Extraklasse verschmelzen.

Sinkane selbst hat „Come Together“ als seinen „Liebesbrief an die Black Music“ bezeichnet und wer genau hinhört, der wird die ein oder andere Hommage entdecken.

In London geboren, im Sudan aufgewachsen und mittlerweile seit längerer Zeit in den USA lebend: Wenn man sich die verschiedenen Lebensstationen von Ahmed Abdullahi Gallab, der Mastermind, der hinter Sinkane steckt, anguckt, überrascht es nicht, dass sein musikalischer Output dermaßen kosmopolitisch daherkommt.

„Another Day“ beispielsweise schwingt irgendwo zwischen Stevie Wonder und modernem Gospel seine groovigen Hüften, die mit ihrer lässigen Euphorie fast über die wütenden Lyrics hinwegtäuschen könnten: „How many of us have to die / And if there is a God up in the sky / Why is it us they sacrifice?“. Gute Frage.

Der Song ist außerdem das perfekte Beispiel dafür, wie Sinkane es schafft, seinen nostalgischen Retrosound trotzdem auch in der Gegenwart zu verorten. Denn der Stevie-Wonder-Teppich wird zum Ende des Songs plötzlich von zuckenden, polyrhythmischen Elektrobeats durchbrochen.

Aber es geht auf „We Belong“ auch leichtfüßiger zu. Bei „How Sweet Is Your Love“ sieht man die Tanzfläche, die von jeder Menge wallenden Armen und weitausgestellten Schlaghosen bevölkert ist, förmlich vor sich.

„It’s Saturday another night / The mood is right / And we are gathering / Another spring has come to me”, heißt es da zu stampfenden Seventies-Beats, schnellen Streicheeinwürfen und einem im besten Sinne aufgeblähten Chorus, der zum sofortigen Mitsingen einlädt. Dem mitreißenden Verve, mit dem Sinkane seine Vocals abliefert, kann man nicht widerstehen.

Mit „We Belong“ lädt Sinkane ein zu einem wilden Ritt durch die afro-amerikanische Musikgeschichte ein, bei der er sich jeweils das Beste aus den verschiedenen Stationen borgt, neu interpretiert und zu eigen macht. Was für eine Reise.

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