Als Mitglied der englischen Folktronica-Band Tunng feierte er schon große Erfolge, auch das erste Soloalbum „Black Light“ im Jahr 2012 verschaffte ihm ausreichend Aufsehen und nun steht er mit seiner zweiten Platte „Chromatics“ in den Startlöchern – Vollblutmusiker und Musiktalent Sam Genders alias Diagrams. Mitverantwortlich für das entstandene Werk sind Produzent Leo Abrahams, Danyal Dhondy, Sam Ewens und die Smoke Fairies als Backing-Vocals.

Vor kurzem erst aus dem schillernden London in die Arbeiterstadt Sheffield gezogen, scheint Genders eine kleine Veränderung gebraucht zu haben. Die typisch psychedelischen Melodien von Tunng, die schon bei Album Nummer eins ein wenig zurückstecken mussten, sind nämlich auf dem neu erschienenen Langspieler“Chromatics“ kaum zu entdecken. Vielleicht dreht sich ja alles um Veränderungen?

Energiereiche Melodien, sprühende Elektro-Tunes und weich klingende Harmonien sind neben Genders‘ unvergleichlicher Stimme nun am Werk und lassen Diagrams Fans‘ Herzen höher schlagen als je zuvor. „Chromatics“ ist simpel, positiv, lässt einen vor Freude tanzen und ist doch so melancholisch und nach der Sehnsucht suchend wie gewohnt.

Beginnend mit dem Titel „Phantom Power“ verlässt der Hörer gleich nach der ersten Minute die Realität, lässt sich in den Tiefen des Diagrams Sängers und seiner Gedanken fallen und kann es kaum fassen, dass jemand wie Sam Genders eine solche positive Einstellung verbreiten kann. Die unbeschwerten Melodien und akustischen Gitarren gepaart mit Dreampop-Elementen bohren sich schneller als erwartet ins Ohr und kommen so schnell nicht wieder heraus. Auch der Song „Gentle Morning Song“ erinnert uns an Unbeschwertheit und ein Gefühl von Freiheit. Wie Sam Genders das so einfach anstellt ist hier die große Frage. Solch simple Pop-Melodien, ein wenig Synthie hier und da und ein klitzekleiner Hauch der 80s – das ist Diagrams.

Eines der melancholischeren und dunklen Tracks der Platte ist zum Beispiel „Shapes“. Psychedelische Elemente, Lyrics voller Sehnsucht und einem Hauch von Fernweh, „Shapes“ scheint von allen der insgesamt elf Songs der dramatische Höhepunkt der Platte zu sein. Auch E-Gitarre und Schlagzeug kommen gekonnt zum Einsatz und setzen genau da die perfekten Akzente, wo man sie nicht erwartet. Der finale und herzzerreißende Song namens „Just A Hair’s Breadth“ zeigt noch einmal wie einfach und dennoch umwerfend Musik sein kann.

Träumerisch und mit ein wenig Hippiegefühlen in sich hört man Sam Genders mehr als gern zu. Liebe, Leben, positives Denken und Glücklichsein sind schließlich Themen, die uns alle etwas angehen und zu denen wir alle eine Beziehung aufbauen können. Perfekt zum ersten Monat im neuen Jahr zaubert Diagrams seinen Hörern ein Lächeln auf die Lippen als würde er sagen wollen: „Du schaffst das, denk positiv!“.

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