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Pollyester – City Of O.

Das neue Münchner Duo Pollyester mischt die Szene auf. Wobei neu relativiert werden muss, denn ihr Debütalbum „Pollyester“ (2007 auf einem japanischen Label erschienen) hat bereits eine erste Duftmarke gesetzt.

Spulen wir zurück zum Anfang: Polina Lapskovskaja ist in Weißrussland geboren, ihre Eltern sind auch Musiker, Talent wird ihr quasi in die Wiege gelegt und so ist es nicht verwunderlich, dass sie mit 4 Jahren beginnt, Klavier zu lernen. Mit 11 zieht sie mit ihrer Familie nach München und mit 14 versucht sie sich an der Bassgitarre. Als Lehrer steht ihr Nick McCarthy zur Seite, der auch eine Zeit lang bei Kamerakino agierte, bei denen auch jene Polina Lapskovskaja Mitglied war. Später sollte McCarthy die Indie-Welt als Gitarrist, Background-Sänger, Keyboarder und Songschreiber von Franz Ferdinand in Verzückung versetzen.

Nach Kamerakino schmiss Polly ihr Studium und widmete sich der elektronischen Musik. Mit Manuel Da Coll gründete sie Pollyester. Zudem begann sie als DJane und entdeckte Techno. Manuel Da Coll startete gleichzeitig mit LaBrassBanda durch. Nach der oben erwähnten ersten Platte kam 2011 „Earthly Powers“ auf Permanent Vacation heraus, ein wilder Mix aus Krautrock, Space, Electro, Pop, Disco und Chanson. Live sorgen sie ebenso für Aufsehen, die Vergleiche zeigen ein reichhaltiges Spektrum: Les Rita Mitsouko, Siouxise Sioux, The Slits, Can, Chrisma und Nico.

Auch „City Of O.“ hat wieder jene Bandbreite, wobei auch New und No Wave, Funk und Disco-Punk eine Rolle spielen. „Alles so schön bunt hier“, ja auch die mittlere Karrierephase Nina Hagens hat einige wenige Spuren bei Pollyester hinterlassen. Dabei sind die Titel immer tanzbar und kommen mit funky Grooves daher. Monotone Rhythmen treffen auf Space-Sounds und die coole, beinahe leidenschaftslose und dennoch wirkungsvolle Stimme von Polly sticht wiederholt hervor. Neben den erwähnten Referenzen lassen sich zudem Liaisons Dangereuses, James Chance & The Contortions und Lizzy Mercier Descloux als Vergleiche heranziehen.

„City Of O.“ scheint vor allem eine Angelegenheit für die Indie-Electro-Disco oder als Tanz- und Stimmungsmacher für die Party zu Hause zu sein. Als Album zum Zuhören hat es seine Längen, so dass sich nach etwa der Hälfte eine Gleichförmigkeit einstellt. Zu bunt kann auch nerven und als eintönig wahrgenommen werden. Auf dem Dancefloor dagegen, da wird es zünden!

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