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Black Yaya – Black Yaya

Wer Black Yaya sagt, muss zunächst Herman Düne denken. Das französische Duo wurde lange als schwedisches gehandelt und ließ alsbald die Umlautpunkte weg. David Ivar (Gitarre, Gesang) war die durchgehende Konstante bei Herman Dune und tritt nun als Black Yaya in Erscheinung. 2012 hatte er den Entschluss gefasst, neue Türen zu öffnen und von nun alles selbst zu machen.

Neue Songs entstanden und Black Yaya gibt als Inspirationsquellen Filme wie „Death Wish“ (Michael Winner), „Night Of The Hunter“ (Charles Laughton), „The Killing“ (Stanley Kubrick) und „Manhunter“ (Michael Mann) an. Desgleichen benennt er Gemälde von Hieronymus Bosch und Marcel Duchamp sowie einige Comics (darunter „Batman: The Court Of Owls“) als Einflüsse. Eine originelle Mixtur, ob die auch sein Album abgibt?

David Ivar hat auf „Black Yaya“ tatsächlich alle Instrumente selbst gespielt und gesungen. Ganz ohne Mithilfe ging es dennoch nicht, seine Partnerin Mayon sang mit und für den Mix konnte er Antoine Gaillet gewinnen. Gleich zu Beginn lädt uns Black Yaya zu „Flying A Rocket“ ein, einem Psychedelic-Pop-Glam-Rock-Hybriden mit David Bowie– und Marc Bolan-Touch. Danach kreisen wir mit „Glad Tidings“ und „Watchman“ im Liam Hayes Songwriter Kosmos, die 70er lassen grüßen. Leichter und im positivsten Sinne seichten Soft-Pop bietet uns der Franzose auf „Lo Behold“ mi zuckersüßer Gitarrenmelodie.

Schließlich dürfen wir „Through The Deep Night“ auf weichen Keyboard-Wellen gleiten. Die sanftmütige Stimme Ivars tut ein Übriges. „Vigilante“ ist ein smarter, von der Mundharmonika getriebener Folk-Blues, der jedoch weg von der erdigen Spielart hier in die Gefilde des leichtfüßigen Pop transformiert wird. Selbst in „Under The Skin“ bewahrt Black Yaya im Duett mit der weiblichen Stimme von Mayon seine relaxte Pop-Contenance. Überhaupt schreibt Black Yaya auf seinem Debüt das Wort POP in Großbuchstaben, auch „Gimme A Gun“ ist eher Spielzeuggewehr, denn Mordwaffe. Auch wenn hier etwas dunklere Töne angeschlagen werden, die jedoch von luftigen ba-ba-ba-bah-Chören weichgezeichnet werden. Weich im Sinne von zauberhaftem Yacht- oder Soft-Rock, der auch dem finalen „Save Them Little Children“ innewohnt.

Mit Herman Dune hat Black Yaya lediglich die Lo-Fi Herangehensweise gemein, ansonsten darf hier als stileinordnende Krücke melodie-seliger Indie-Pop herhalten. David Ivar hat sich als Black Yaya ein Stück weit neu erfunden und das ist gut so. Ein frischer, wahrscheinlich leicht zu übersehender Wind in Sachen Pop und eine gelungene Stil-Mixtur. Da warten wir bereits jetzt auf einen Nachschlag oder nehmen die Repeattaste in Beschlag.

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