Frech. Definitiv zu jung für dieses alte Nintendo-Jump’N’Run, welches sie im Namen tragen, und erst recht zu jung für den im Grunge-Fahrwasser schwimmenden Alternative-Rock/College-Rock der Neunziger, rockt sich gerade ein blutjunges Quintett aus Leeds, UK durch Indie-Clubs, ganz so als hätte es Ash oder deren deutsche Version, die Donots, nie gegeben.

Es ist eben doch nicht ratsam, Debütalben von Jungspunden im Januar zu veröffentlichen. Zu sehr steckt die Musik-Branche noch im verkaterten Winterschlaf, nach den großen, das Jahr zusammenfassenden Rückblickschauen im Dezember. Die Herbsttournee, die Menace Beach auch nach Deutschland bringt, wird nun also mit einer kurzweiligen EP unterfüttert. „Super Transporterreum“ ist mit aufgerundeten vierzehn Minuten auch nicht unfrech, aber das passt ja wenigstens.

Wie wir bereits Anfang des Jahres feststellen durften, suhlen sich Menace Beach in dermaßen vielen Untergenres der energiegeladenen Rockmusik, dass man einen roten Faden schon ein wenig vermisst. Power-Pop à la Ash, cheesy Grunge-Dröhnungen wie von den wiedervereinigten Veruca Salt, und – leider – College-Rock nicht der ursprünglichen, sondern der peinlichen, der Maroon-5-Sorte.

Bei Menace Beach ballern die Hormondrüsen aus allen Rohren. Keiner weiß, was sowohl Album als auch EP so richtig wollen, außer dem üblichen jugendlichen Spaß-haben halt. Das wird sich sicher noch finden mit den anstrengenden Wochen on the road. Ich persönlich würde ja empfehlen, bei den Grunge-Anleihen zu bleiben. Wenn man bedenkt, wie erfolgreich Ash mit ihrem Bubblegum-Alternative-Rock-Pop-Verschnitt im ollen Inselkönigreich waren, steht jedoch durchaus Schlimmes zu befürchten.

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