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Niila – Gratitude – Wärme aus dem hohen Norden

Eine musikalische Entdeckung von Samu Haber bereits im Vorfeld abzufeiern fällt nicht leicht. Zu leblos und platt haben sich die Ergüsse des Sunrise Avenue-Frontmanns in der Vergangenheit den Fängen des Mainstreams ergeben. Doch mit Niila beweist der blonde Finne überraschend Geschmack. Der Landsmann von Samu, der bereits im letzten Jahr mit der EP “Sorry” für Aufsehen sorgte, hat mit standardisiertem Melodic-Pop-Rock à la Sunrise Avenue nämlich nichts am Hut.

Viel lieber tobt er sich in Soundgefilden aus, in denen man nur selten mit aufgeplusterten Strukturen zu Werke geht. Das Fundament: melancholischer Folk. Doch Niila ist keiner dieser gängigen Herzschmerz-Poeten, die mit der Gitarre im Arm im eigenen Leid versinken. Auf seinem Debütalbum “Gratitude” lässt der Songwriter nämlich auch gerne mal die Puppen tanzen.

Songs wie “Restless Heart”, “Better Of” oder “Play On” pumpen im modernen Gewand durch die Boxen. Urbane Beats, die eine oder andere Effekt-Zugabe und pointierte Bläser lassen die Wohlfühlmomente des Albums im hellen Licht erstrahlen. Mit seinem Organ, das sich immer wieder dreht und wendet, markiert Niila weitere Ausrufezeichen. Und wenn dann zwischendurch mal auf die Bremse getreten wird, überzeugt Niila auch mit reduziertem Charme (“Sail My Way”).

Schlussendlich klatscht man in die Hände, nickt mit dem Kopf und sendet einen Gruß in Richtung Entdecker und Mentor. Lieber Samu, so könnte es gehen. Bitte mal ‘ne Scheibe abschneiden. Vielleicht landet dann irgendwann auch mal ein Sunrise Avenue-Album in meinem CD-Schrank. Bis dahin vertreibe ich mir die Zeit mit Niila, wenn ich mal wieder Lust auf neuzeitliche Sounds aus dem hohen Norden habe.

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