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Kakkmaddafakka – Live im Freiheiz, München

Es ist nicht alles Gold, was musikalisch aus Skandinavien kommt. Im Falle von Kakkmaddafakka müsste jedoch alles Gold der Welt nach Skandinavien gehen. Die Band mit dem beklopptesten Namen der Welt ist auf der Bühne alles außer eines: Langweilig!

Seit dem Release ihres aktuellen Albums “KMF” gehen die sechs Jungs um die Brüder Axel und Pål Vindenes auf große Tour und machten gestern im Münchner Freiheiz Halt. Schon im Vorfeld war das Konzert ausverkauft und viele Fans buhlten im Internet um die letzten Tickets.

Der Abend selbst verlief auf höchstem Niveau – Champions League. Und um dem gerecht zu werden, betraten Kakkmaddafakka zur Hymne jener Champions League die Bühne. “Die Meister, Die Besten, Les grandes équipes, The champions” wird von einem Chor in guter alter Händel-Manier gesungen und verweist zugleich auf das Ego der sechs Norweger. Ein Ego, dem es gerecht zu werden gilt.

Los ging es gleich mit einer gewaltigen Explosion von Emotionen. Man hätte es schon vorher erwarten können, dass die norwegischen Party Animals live ein noch größeres Fest als auf Platte feiern. Schon zu den ersten Takten des mitreißend-tanzbaren Openers „Touching“ verwandelte sich fast das gesamte, proppenvolle Freiheiz in eine einzige hüpfende Menge.

Danach folgte mit “Language”, ein Song aus dem aktuellen Album “KMF”. Die Reaktion in der Halle? Gewaltig! Kakkmaddafakka vermögen es auf jeden Fall, die Menschen mit einer Mischung aus Indiepop mit Einflüssen von Ska, Reggea und Punk zu einer tanzenden und springenden Masse zu bringen, so dass sich die Halle bald in eine Sauna verwandelte.

Die Norweger haben wohl definitiv die treuste und beste Fanbase. Kein Wunder, denn die Band spielte bis dato gefühlt in jeder Stadt und auf jedem Festival. Ältere Songs wie “Your Girl”, “Gangsta” oder “Heidelberg” wurden lauthals mitgesungen und feierwütig getanzt.

Äußerst amüsant und unterhaltsam, und – so ganz nebenbei – musikalisch absolut eindrucksvoll. Egal, ob man die Lieder vorher kannte oder nicht, spätestens nach diesen Songs machten alle mit!

Aber die Jungs feuerten das Publikum auch permanent an. Den Abschluss des ersten Parts machte “Restless”, einer der bekanntesten Songs der Band. Der Vorteil bei diesem Lied ist die Dynamik. Ruhige Strophe – knallender Refrain. Perfekt für ein Publikum, das nun schon fast 80 Minuten unter Dauerstrom steht.

Dementsprechend ging es auch energisch zur Sache. Vor der Bühne war die Hölle los und Axel Vindenes heizte immer weiter ein. Mit “I only see you when you’re walking, walking to somewhere / you’re so restles, it must be special there.”, beendete der Frontmann den Song und ließ die schweißgetränkten Zuschauer in der Halle zurück.

Doch das war es noch nicht. Kakkmaddafakka legten nach einer kurzen Pause nach. Dass sich die Band nicht so sehr durch musikalische Innovation, sondern vielmehr durch Humor und Selbstironie auszeichnet, konnte jeder auf dem Konzert selbst erleben. Es erklang ein Klassiker der 90er: “What is love? Baby don’t hurt me, don’t hurt me, no more. What is love? Baby don’t hurt me, dont hurt me, no more.”. Dass danach alle in der Halle den “Ooh ooh”-Part sangen, konnte man schon vorher erahnen.

Es ist eine Klasse für sich, wenn man es schafft, das Publikum immer bei Laune zu halten. Mit dem Song von Haddaway hatten sie definitiv ein gutes Ass im Ärmel. Kakkmaddafakka provozieren gerne! Nicht nur in ihren Videos, bei denen öfter mal leichtbekleidete Mädchen durchs Bild springen, sondern auch auf der Bühne “Why Kakkmaddafakka have so much success? Because we throw bottles into the crowd…”.

So war es nicht verwunderlich, dass spätestens bei “Forever Alone” alle Hemmungen und sogar das ein oder andere T-Shirt fiel. Schweiß und Bier – überall! Es sah am Ende in der Freiheiz Halle so aus wie nach einem glorreichen Champions League-Sieg in der Mannschaftskabine!

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