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The Coathangers – Nosebleed Weekend – Dreckig und gemein

Nach dem erfrischenden Austauschprogramm mit den Jungs von Mastodon war man gespannter denn je auf eine neues Studio-Lebenszeichen der The Coathangers. Würden die rotzigen Punk-Gören aus Atlanta nun etwa ins Sludge-Revier einfallen? Oder sollte der kurzweilige Cheerleader-Auftritt auf dem letzten Album der Hartholz-Buben aus Atlanta nur als Spaß-an-der-Freude-Akt in die Geschichtsbücher beider Bands eingehen?

Der Einstieg mit dem Post-Punk-Groover “Perfume” holt erst einmal alle wieder runter. Keine Distortion-Brechstange, keine Doublebass-Attacken und kein Gegrunze an vorderster Front: Die Coathangers klingen auch anno 2016 noch so, wie man sie in Erinnerung hat. Einzig die ungewohnt harmonische Grundausrichtung sorgt für hochgezogene Augenbrauen. Steht den Mädels aber gut zu Gesicht. Garage-Rock meets Bubble-Pop: Applaus, Applaus!

Auch im weiteren Verlauf des Albums präsentieren sich die Coathangers fernab von Soundwelten, in denen testosterongeschwängerte Energien das Sagen haben. Kratzig und dreckig können die Damen aber auch, wie das auf einem stoischen Beat rumreitende “Dumb Baby”, das quirlige Wave-Punk-Spektakel “Watch Your Back” und die Kammer-Grunge-Hommage “Down Down” beweisen.

“Das ist das, was in diesem Moment aus uns herauskommt”, beschreibt es Sängerin Julia Kugel sehr treffend. Und manchmal muss man auch mal kurz durchatmen, die Regler runterdrehen und Feinfühligem Zutritt gewähren (“I Don’t Think So”).

Das Ergebnis ist dann große Klangkunst, eingehüllt in ein staubiges und löchriges Gewand aus Rock, Punk und Bubble-Thrash. Sollten Mastodon vielleicht auch mal versuchen. Müssen sie aber nicht. Würde aber bestimmt spannend klingen.

Ich schweife ab… Ein Hoch auf das neue The Coathangers-Album! Nur das wollte ich damit sagen.

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