Zum schon sechsten Mal geht die einfache, aber überzeugende Formel der Coathangers voll auf: Auch „The Devil You Know“ ist ein kerniges, positives und äußerst eingängiges, halbstündliches Vergnügen Garage-Rock.
Das prägnante und charakteristische Wechselspiel aus dem Kontrast zwischen Gitarristin Julie Kugels feminin-zarten Gesangsparts und dem rauchigen Grollen der singenden Schlagzeugerin Stephanie Luke auf der einen Seite, und die damit einhergehenden leichten Indie-Pop-Passagen, zumeist bei den Strophen, und den sich anschließenden Punk-Rock-Momenten, üblicherweise im Refrain, auf der anderen Seite, sind auch dieses Mal das Markenzeichen dieser rein weiblichen Garage-Rock-Kraftkombo.
Noch besser: „The Devil You Know“ handelt nicht von pop-üblichem Liebesgedöns. Wuchtig, eingängig, clever und deutlich prangern die Coathangers allerlei gesellschaftliche Missstände an, allen voran die in ihrer US-amerikanischen Heimat. Belästigung, Waffengewalt, Minderheitenrechte:
Die Coathangers sind keine politische Band, dafür ist ihrer Garage-Rock zu nah am großen Vorbild The Ramones, zu nah am großen Spaß, der der ursprüngliche Punk-Rock mal war, aber sie sind eine Band, die eingängigen, kurzweiligen Spaß mit wichtigen Botschaften zu vermengen versteht.
Mit „Last Call“ und „Lithium“ gibt es auch zwei Songs, die aus dem sonst recht konstanten Liedschema wohltuend herausfallen, so dass in der erfrischenden halben Stunde keine Monotonie-Gefühle aufkommen. The Coathangers: eine sichere Bank in der Garage-Rock-Liga.