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Doomsquad – Total Time – Strikt auf Kurs

Das kanadische Geschwister-Trio Doomsquad hat sich für den Produktionsprozess des neuen Albums “Total Time” auf weite Reisen begeben. Vom heimatlichen Toronto ging es für die drei Verantwortlichen Trevor, Jaclyn und Allie Blumas ins ferne New Mexico. Dort erwartet sie nicht nur staubiger Wüstensand, sondern auch eine oszillierende Grundatmosphäre, die sich die drei Musiker musikalisch zu nutzen machten.

So wabern extraterrestrische Soundscapes über pulsierende Beats. Im Einklang mit psychedelisch angehauchten Gesangseinlagen formen Songs wie das verstörend groovende “Solar Ass”, das zwischen New Wave und Electronica pendelnde “Pyramids On Mars” und  der verführerische Einstiegstänzer namens “Who Owns Noon In Sandusky” narkotisierende Klangwellen fernab der Norm.

Inspiriert von Künstlern wie Georges Bataille, Richard Tuttle, Tanya oder Genesis P-Orridge legen Doomsquad die Branchen-Messlatte hoch an. Immer wieder zucken eingängige Passagen durch die Boxen. Doch die Masse wird nur gekitzelt, nicht überrannt. Im nächsten Moment stehen schon wieder verkopft arrangierte Effekt-Wundertüten aus der Retorte Spalier.

Doomsquad fühlen sich im Grenzbereich zwischen Nachvollziehbarem und Verwirrendem hörbar wohl. Während sich viele Szene-Kollegen beim Versuch des Brückenschlags kurz vor Schluss dann doch für eine Richtung entscheiden, bleiben die drei Kanadier strikt auf Kurs. Das mag dem einen oder anderen Freund harmonischerer Klänge zwar gegen den Strich gehen. Aber so arbeiten die Geschwister Blumas nun mal: konsequent und fokussiert.

Am Ende braucht es etwas Zeit, um wieder klar zu werden. Gefangen in sphärischen Soundkosmen torkelt man fast blind zurück in den Alltag. Ist es dann aber soweit, spendiert man Applaus. Und das nicht zu knapp.

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