Maarten Devoldere croont gar nicht, der singt wirklich so. Seine dunkle Bassstimme kennt man schon von seiner belgischen Band Balthazar, die mit ihrem veritablen Indiepop bereits unter Beweis stellte, wie elegant man das Genre umsetzen kann.

Auch Warhaus, das neue musikalische Projekt, das er mit Sylvie Kreusch – Sängerin der schwedischen Band Soldier’s Heart – realisiert, ist eine Lektion in eleganter Stimmführung. Keusch tritt allerdings nur im Hintergrund in Erscheinung, das erste Mal im Klavier untermalten „Leave With Me“, das sich in verführerischer Geste präsentiert.

Die Arrangements von „We Fucked A Flame Into Being“ knüpfen mit ihrem Hang zu cleverer Perkussion zwar an Balthazar an, sind aber wesentlich unterkühlter und gleichzeitig opulenter geworden: Die Bläser  in „Machinery“ schinden mächtig Eindruck und generell fallen die Gesangparts von Devoldere eine gehörige Spur sinnlicher aus.

Genauso will die mit Streichern versehene, bassbetonte Brüssel-Ode mehr: Selbst Spoken Words, zu denen Devoldere eine deutliche Affinität hat, fühlen sich mit so einer Stimme wie eine Symphonie an. Die beiden geizen nicht mit ihren Reizen, die subtil in Szene gesetzt werden.

Legere Instrumentals wie „Beaches“ oder „Wanda“ erinnern mit ihrer melodiösen Schlichtheit an französische Chansons, die vom Warhaus Duo immer wieder angedeutet werden, wenn da nicht diese im Takt ausgestoßenen Hauche wären, die der Nummer eine schmachtende Note verpasst.

Ein ungemein stilsicheres Album, das einen ganz eigenen Spannungsbogen evoziert und dennoch nie außer Fassung gerät.

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