Es gibt Musiker*innen, deren Musik sich einfach wie ein natürlich fließender Strom anfühlt. Bei denen es von der ersten Sekunden an klickt. Nicht etwa, weil sie aktuelle Trends aufgreifen und genau den Pop-Song schreiben, der gerade gut im Radio laufen könnte.
Sondern, weil sie im Gegenteil eher zeitlos klingen. Weil sie mit ihren Songs etwas Tieferes ansprechen als lediglich das Kratzen des kurzweiligen Endorphin-Juckens. Solch ein Künstler ist der britische Produzent Will Holland, eher bekannt unter seinem Alias Quantic.
Der Multiinstrumentalist ist seit 2001 aktiv und verknüpft seitdem alles, was sich ganz tief drinnen einfach gut anfühlt. Von Weltmusik über Soul, Funk, Jazz, Elektro, Latin und Pop setzt der Wahl-New-Yorker alles ein, was sich mitten in der Seele gut anfühlt.
Dieser Weg führte Quantic bereits über zahlreiche Solo- und Kollaborations-Alben mit Künstler*innen, Bands und sogar ganzen Orchestern. Nun ist er für „Dancing While Falling“ erstmal wieder ohne Zusatz unterwegs und präsentiert die Platte als sein alleiniges Werk.
Einsam ist er darauf jedoch nicht, denn für die Umsetzung holte sich Quantic viel Unterstützng ins Studio. Angefangen beim Opener „Run“ mit der Jazz-Soul-Sängerin Andreya Triana, die ihre Stimme dem unaufgeregten, jedoch eindeutig funkigen Song und später auch noch drei anderen Tracks leiht.
Die Single „Unconditional“ ist ein aggressiv groovendes Stück Soul-Funk mit Gesangsparts vom simbabwisch-britischen Sänger Rationale, dessen zarte Stimme zeitweise wie Vocoder-Vocals klingt und einen kuriosen Touch in den Track bringt.
„Unconditional“ bringt Funk-Gitarren, Motown-Bläser und Disco-Gefühl ins Spiel, das folgende „Get In The Ride“ mit der englischen Sängerin Connie Constance am Mikrofon wirft dafür allerdings leicht melancholische Synthesizer in den Ring und schaltet hinsichtlich der Intensität einen Gang zurück.
Quantic arrangiert die Instrumentals unheimlich detailverliebt und lässt seine Produzenten-Muskeln erbarmungslos um die Songgerüste spielen, um sie mit Leben und einer ganz eigenen Atmosphäre zu versehen, die sich von Track zu Track neu aufbaut.
„Dancing While Falling“ spricht die Sprache der Dramatik aus verschiedensten musikalischen Epochen und sorgt gelegentlich sogar für Tränen im Club. Quantics Album hört man nicht, man spürt es im ganzen Körper.