Nachdem die Herren Poisel („Mein Amerika“) und Pohlmann („Weggefährten“) ihre neuesten Outputs bereits unter’s Lagerfeuer-Volk gestreut haben, kommt nun auch Max Prosa mit einem neuen Studioalbum um die Ecke. Und der Ur-Berliner lässt sich nicht lumpen.
Zwar präsentiert sich die Akustikklampfe immer noch als treuester Begleiter des passionierten Dylan-Fans. Aber dahinter, davor und nebenher begeben sich diesmal auch noch andere Sounds mit auf die Reise. Darunter: trippelnde Beats aus der Drum-Maschine und wabernde Flächen aus dem Synth-Archiv.
Aber, keine Angst, liebe Prosa-Fans. Im Großen und Ganzen bleibt der Hauptstädter seiner Linie treu. Neumodische Pop-Einwürfe passen problemlos ins Handgepäck. Im Koffer bleibt also genug Platz für Altbewährtes.
Gefüttert werden die wahlweise gezupften oder angeschrammelten Cowboy-Chords-Abfolgen mit schwermütig vorgetragenen Daseinserkenntnissen. Max Prosa ist „Glücklich Mit Nichts“. Alles was er sieht, „singt ein Lied“, schluchzt er („Alles Was Ich Seh'“).
Und während der Sänger in ausbalancierter Selbstzufriedenheit badet, tanzen Chöre und akzentuierte Streicher im Background um die Wette.
Alles ist gut, so wie es ist. Max Prosa braucht nicht viel zum Glücklichsein. Ein paar eingängige Melodien, authentische Lyrik, sowie ein Soundpaket, das gekonnt zwischen dem Hier und Jetzt und alten „Blowing In The Wind“-Erinnerungen pendelt: Mit dem Jutebeutel in der einen und der Plastiktüte in der anderen Hand zieht es Max Prosa in die Freiheit.
„Ich wollte immer nur singen – Ohne Hass, ohne Stress – Ich wollte immer nur singen – Ohne Angst, ohne Wut. Wie ’ne Klinge im Wind, wie ein Vogel im Flug.“ Es geht ihm gut. Und nur das zählt. Weitermachen.