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Gossip – Real Power

Ob es nun daran lag, dass sich „Heavy Cross“ in Radio und Club dauerhafter Präsenz erfreute, die Erinnerung an Gossip durch das Charisma einer Beth Ditto auf Solopfaden wach blieb oder sich die Band zwischenzeitlich auf Tour anlässlich des Jubiläums vom zweiten Album befand: es schien noch nicht an die acht Jahren her, dass das Trio getrennte Wege ging.

Seit Ende 2023 sind sie wieder vereint, haben mit den ersten Singles nach der Reunion keinen Zweifel daran gelassen, via „Real Power“ ein Update vorzulegen, dem es neben der Verwaltung musikalischer Kernkompetenzen weder an Energie noch an frischen Ideen mangelt, mit denen Gossip ihre neuen Songs konfigurieren.

Unter der Ägide von Meister-aller-Klassen-Produzent Rick Rubin, liefern Beth Ditto, Braice Paine und Hannah Blilie auch dato die treibende Melange aus Pop, Rock und Dance mit denen sie sich per „Standing In The Way Of Control“ und „Music For Men“ ihren Platz jenseits des Mainstream sicherten.

Nachdem Rubin die Frontfrau auf den Weg zu einer weiteren Eigenausgabe ausbremste und ihr stattdessen zu einer Neuauflage mit den alten Weggefährten riet, sprudelte in dessen Studio auf Hawaii prompt der kreative Quell unter jenem Hochdruck, mit dem ihre bisherigen Großtaten in die Leitung des Business gepumpt wurden.

Entstanden sind 11 Tracks, deren Rohformen in ihrer Blütezeit geschrieben sein könnten. So schreitet „Act Of God“ mit seinen stoischen Drums voran, öffnet die Platte für in Ton und Wort gefasste Emotionen, die basierend auf flirrenden Arrangements ein wortgewaltiges wie sensibles Sprachrohr für alle an den Rand der Gesellschaft gedrängten Menschen bleibt.

Funkig zappelt der Bass im Titelstück “Real Power”, hat dieses gleich dem verspielten Indie-Popper „Crazy Again“ und dem souligen „Give It Up For Love“ die zwingende Tanzbarkeit eingepreist, die die meisten Nummern des Albums zu Dancefloor-Krachern verwandelt.

Über allem thront Beth Dittos dominante Stimme, die von glockenklar zwischen den Keyboardtupfen von „Don’t Be Afraid“, über verletzlich im behutsamen „Light It Up“ bis dramatisch im tiefergelegten „Tell Me Something“ diverse andere Facetten souverän verwaltet.

„Tough“ heißt ein Stück und „Tough“ bleiben Gossip auch mit „Real Power“.

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