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Levin Goes Lightly – GA PS

Alles gespalten. Überall Lücken. Zahnlücken, Versorgungslücken, Lücken zwischen den politischen Lagern, Lücken zwischen verstehen wollen und handeln müssen. Levin Stadler verortet dort hinein sein neues Album „GA PS“.

Auf dem Album „Neo Romantic“ (entstanden im Stuttgarter Umfeld von Treibender Teppich Records) fusionierte Stadler vor zwei Jahren Glam-Rock mit New-Wave. In Verbindung mit einer dezenten Lo-Fi-Attitüde entstand der Resonanzkörper für einen ganz anderen Protagonisten, Levin Stadler wandelte sich zur glitzernden Kunstfigur Levin Goes Lightly.

Mit Unterstützung der Freunde Max Rieger, Pavel Svart und Thomas Zehnle sowie der Mannschaft vom Staatsakt Label perfektioniert sich nun seine Metamorphose, es entstanden zehn Songs, auf denen Levin alles außer lightly zwischen Sequenzern dahin gleitet.

„Someone`s Favorite“ eröffnet die Platte mit einem kurzen Ultravox „Vienna“ Déjà-vu, um anschließend wie ein remasterter Track der 1987er „Gold Is The Metal“ Platte von Coil fortzufahren.

„Here comes the sadness/here comes my love/all the digital natives will need no answer!“ singt Stadler kühl, distanziert und analytisch über der federnden Keyboardwolke von „Bluescreen“. Obwohl unweigerlich in den Bann gezogen, bleibt dem Zuhörer hier wie auf dem Rest der Platte nur die Zaungast-Rolle.

Organisch wie die besungene Ressource treibt die Melodie den elektrifizierten Mark Lanegan/Gun Club-Mix “Cotton” vorwärts, am Ende bleibt auch hier Entfremdung. „When there are no more feelings left between us“ wiederholt sich die voluminöse Erzählstimme – letztlich muss das in „S.A.D.“-ness enden.

Es wird hell, die fast optimistischen Klangsignale von „7:30“ werden jedoch schnell zu warnenden Alarmtönen. Das Joy Division Gitarrenriff von „O`Neill“ macht aus der Lücke auf dem Cover einen Riss, trotzdem schafft die Paarung von digital und analog eine Geste der Versöhnung zwischen den Rändern.

Nachdem Levin Goes Lightly mit „Ground“ um alle Studioecken geschlichen und die „Stars“ in Sichtweite sind, fliegt er via „Dizzy Height II“ ins All. Dort wird er Ziggy Stardust treffen, wir bleiben mit den Eindrücken einer unnahbaren Platte voller magischer Momente zurück.

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