Chris Baio hat kein schönes 2016 hinter sich: Erst musste der Vampire Weekend-Bassist den Tod von David Bowie verdauen, dann drehten die Leute in Baios Wahlheimat England am Brexit-Rad und als es dann kaum noch schlimmer werden konnte, schallte es plötzlich aus seinem Geburtsland: Donald Trump ist der neue Präsident!

All das war zu viel für die zarte Baio-Seele. Und so suchte er händeringend nach einem mentalen Ausweg aus dem News-Schlamassel. Der Schlüssel ins Licht: Klar, die Musik. What else!

Chris Biao schrieb sich also die Finger wund und präsentiert uns dieser Tage nun seine ganz persönliche Aufarbeitung eines Jahres, das der gebürtige New Yorker nur allzu gerne aus seinem Leben streichen würde.

Mit einer erstaunlich positiven Mixtur aus Pop, Indie und bisweilen leicht irritierendem Diskokugel-Geflirre macht Chris Baio den Deckel drauf. Nicht mehr ganz so eingängig wie auf dem Vorgänger „The Names„, aber immer noch transparent und nachvollziehbar zieht der Tausendsassa die Strippen in einem musikalischen Stück, das sogar mit pointierten Funk- und Soul-Tupfern aufwartet.

Einzelne Stücke herauszupicken, macht nur wenig Sinn. Baios 2016 war komplett Murks. Und so präsentiert sich auch „Man Of The World“ als ein in sich geschlossenes Sound-Ganzes, das zwar nur selten mit richtig großen Momenten um die Ecke kommt („Sensitive Guy“, „Dangerou Anamal“), aber im All-in-all-Modus durchaus zu überzeugen weiß.

Tür zu und gut ist, lieber Chris. 2017 scheint in deinem Leben bestimmt wieder die Sonne. Wir drücken jedenfalls feste die Daumen.

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Album

Albin Lee Meldau – Discomforts

Album

Phoenix – Alpha Zulu

Album

Jade Bird – Different Kinds Of Light

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke