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Chastity Belt – I Used To Spend So Much Time Alone

Eine hübsche Ode an die Melancholie hat Julia Shapiro, Frontfrau der in Seattle beheimateten Indie-Rock-Band Chastity Belt, da zusammenklamüsert. Ein wenig maulfaul und schläfrig vorgetragen zwar, aber das hat schon immer den kruden Reiz dieser Do-It-Yourself-Band ausgemacht.

Immer heißt hier, seit zwei Alben; mit „I Used To Spend So Much Time Alone” liegt nun ihr drittes vor. Aufgrund der anhaftenden Schläfrigkeit bewegen sich die Rock-Songs Chastity Belts immer an der Grenze zum leichtfüßig rockenden Dream-Pop.

Doch so melancholisch und in-sich-gekehrt wie auf „I Used To…“ war Chastity Belt noch nie. Was ein bisschen schade ist, denn das Potential dieses weiblichen Quartetts blitzt seit dem Debüt an vielerlei musikalischen Ecken durch.

Eigentlich wäre es für Chastity Belt an der Zeit für einen Durchbruch à la Courtney Barnett, doch dafür müsste Shapiro mehr wagen. Traurige Schlafzimmer-Midtempo-Nummern kann die Band, das wissen wir schon von den Vorgängern – ran an die größeren Melodien, Julia. So verbleiben Chastity Belt ein wenig zu sehr auf der Stelle.

Traurige Melodien für kluge Teenager sind sicher nicht fehl am Platz in einer Realität, die nicht nur in den Vereinigten Staaten das Jungsein gerade herzensschwer macht. Aber man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Seattler Quartett hier etwas liegen lässt.

Ein schönes Melancholie-Album ist „I Used To Spend So Much Time Alone” trotzdem geworden.

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