Vor zwei Jahren sangen und tanzten Lisa Kaindé und Naomi Diaz alias Ibeyi groß auf. Mit aufwühlenden Familienanekdoten im Gepäck setzten die beiden in Paris lebenden Töchter des verstorbenen Buena Vista Social Club-Members Anga Diaz ein dickes Weltmusik-Ausrufezeichen.

Dieser Tage gehen die beiden Sängerinnen einen Schritt weiter. Neben bewährtem kubanischem Soul und westafrikanischen Yoruba-Tupfern versammeln sich auf dem Debüt-Nachfolger auch vermehrt Elemente aus dem elektronisch befeuerten Pop-Bereich. Diese werden begleitet von mehrsprachigen Texten aus der Was-passiert-gerade-mit-unserer-Welt-Schublade.

Musikalisch unterstützt werden Ibeyi von Kollegen wie Kamasi Washington, Meshell Ndgeocello, Mala Rodriguez und Chilly Gonzales.

Hier und da ein bisschen Autotune, ein paar Synthieflächen und pointiert eingeworfene Beats aus der Maschine sollen dafür sorgen, dass das stimmgewaltige Weltmusik-Duo auch vom Mainstream-Radar erfasst wird. Mitunter wippt der Format-Junkie auch begeistert mit den Füßen, wenn der Zweier in luftige Pop-Höhen abdriftet („I Wanna Be Like You“) oder gar in Richtung Luis Fonsi und Daddy Yankee schielt („Me Voy“).

Die größten Spuren hinterlassen Ibeyi aber immer noch in vertrauten Gefilden. Wenn die Cajon auf dem Boden hüpft, der Groove der afrikanischen Savanne das Ruder übernimmt und die markanten Stimmfarben der beiden Hauptverantwortlichen zwischen imposanten Chören („I Carried This For Years“) und bluesigen Geblubber („Transmission/Michaelion“) pendeln, geht jedem Fan der ersten Ibeyi-Stunde erneut das Herz auf.

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Album

The Smile – Cutouts

Album

Fontaines D.C. – Romance

Album

Sam Morton – Daffodils And Dirt

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke