Die Musik von White Wine kann man sich am besten in einem ‚lost place‘, einer alten Industriebrache, zu einer abstrakten Kunstperformance vorstellen oder auch wie im letzten Jahr live beim TransCentury Update im alterwürdigen Leipziger UT Connewitz.

White Wine veröffentlichen am Freitag ihr neues Album „Killer Brilliance“. Es ist das zweite Album als White Wine nach „Who Cares What The Laser Says“ (2016). Davor gab es zwei Alben als Vin Blanc/White Wine („Chromakey“ von 2011 und „In Every Way But One“ von 2013).

Keinesfalls liefern White Wine Entspannungsmusik, das hat sich auch mit „Killer Brilliance“ nicht geändert. Im Gegenteil. Allein der Titel verspricht Unwohlsein und liefert Interpretationsspielraum. Killer steht in den USA für „great“, findet ein Britte jedoch etwas „great“ sagt er „brilliant“.

Düstere Botschaften, düstere Klänge. Joe Haege (31 Knots,Tu Fawning, Menomena und The Dods) singt wie entrückt, als wolle er die Wahnsinnsarie des düsteren Champer-Pop geben. Fritz Brückner spielt dazu das ungewöhnliche Fagott. Das eigentlich den Großvater charakterisierende Instrument, lässt einen schaudern.

Verzerrte Synthieklänge zusammen mit dem Schlagzeugspiel von Christian „Kirmes“ Kühr erdrücken jede aufkommende Melodie. Dazwischen liefern Erzählerinnen, in verschiedenen Sprachen ihre blutigen, mörderischen, sexbeladenen Vignetten.

Im Titelstück heißt es : „We’re in it from the beginning / We’re all culpable.We’re all culpable../ The rules keep changing, same with behavior / What was once the devil can now be see as the savior.“

Und später in „I’d Run“ wird der Teufel entlassen: „Then we could easily release the devil…“, um am Ende auf einem toten Pferd zu reiten: „Yo’re the white devil riding in on a dead horse“

„Killer Brilliance“ mit Donald Trump? …Touche!

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