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Baxter Dury – Prince Of Tears – Trockener Charme

Die Soundwelt, in der Baxter Dury am liebsten seine Runden dreht, ist klein und überschaubar. Der Sohn, der leider nicht mehr unter uns weilenden Post-Punk-Legende Ian Dury, mag es eher ruhig und bedächtig. Daran ändert sich auch auf seinem neuen, mittlerweile fünften Soloalbum “Prince Of Tears” nichts.

Zwar hat der Brite eine klassische Bandbesetzung, drei Gäste (Jason Williamson von Sleaford Mods, Rose Elinor Dougall, Madelaine Hart) und diverse Orchester-Einschübe mit an Bord. Aber das ändert nur wenig an der altbewährten Grundausrichtung. Abermals bestimmt vor allem die obligatorische Brummbär-Atmosphäre das Geschehen.

Zwischen narkotisierender Melancholie und aufkeimender Aufbruchsstimmung balancierend, schlürft und tänzelt Baxter durchs 80s-Pop-Archiv. Den synthie-lastigen Mainstream-Bereich lässt er aber unberührt. Baxter Dury orientiert sich eher am britischen Wave-Pop.

Im Vordergrund pumpen trockene Drums und markante Bassläufe. Hin und wieder gesellen sich cleane Gitarren und wabernde Orgelsounds dazu. Pointierte Orchester-Tupfer und Baxters Stephan-Remmler-meets-Papa-Ian-Timbre machen den Deckel drauf.

Hits gibt es keine. Fesselnde Melodien sucht man ebenfalls vergebens. Dennoch ist “Prince Of Tears” ein Album mit Suchtfaktor. Zumindest für all jene Musikliebhaber, die mit kratzbürstigem Vintage-Pop mehr anfangen können als mit glattgebügelter Format-Kost.

Mit seinem garstigen Charme hinterlässt Baxter Dury weit unter dem gängigen Pop-Radar große Spuren. Papa Ian wäre sicherlich stolz auf seinen Sprössling.

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