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Dives – DIVES

Dives erhöhen mal eben den Sommer auf Balkonien: Mit Sonnenschirm, Pflanzen und Markise wird das von außen dröge anmutende Mehrfamilienhaus nach oben hin so gemütlich eingerichtet, dass das auch aus der Froschperspektive einleuchtet.

Es ist das Covermotiv dieser vielversprechenden Debüt-EP, das einiges von der positiven Energie ausstrahlt, die mit kleinen Mitteln größeres Glück artikuliert. Im Falle von Dives bedeutet das zunächst einmal, für den FM4 Preis beim Amadeus Austrian Music Award nominiert zu sein.

Der Sound hält es dann entsprechend mit luftig-sonnigen Gitarren, noch luftigerem Schlagzeug und einer nonchalanten Slacker-Stimme, in die man sich verhört hat, noch bevor man Courtney Barnett sagen kann.

Und dabei sind die drei Österreicherinnen Viktoria Kirner, Tamara Leichfried und Dora de Goederen doch recht weit vom ungleich sonnen-verwöhnteren Australien entfernt, wo Barnetts gewitztes Debüt „Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit“ entstand.

Das mit den gewitzten Zeilen klappt deshalb trotzdem beinahe genauso gut: „He has his own roof, he has is own top, he has his own chair on his roof top“. Letztlich steht alles im Dienste des Balkons – mit Blick von oben auf die anderen unten: „I wanna grab a chair and put it on another one, I wanna have a million chairs to climb on.“

In besagtem Song „Roof“ klingt das auch mal nach einer Light-Version von Warpaint, aber vor allem light. In „Drum“ rutscht dann das Tempo in einen ungezwungen zackigen Rhtythmus und wieder zurück in den Liegestuhl.

Diese routinierte Lässigkeit auf einer Debüt-EP ist selten. Jeder der insgesamt sechs Songs hat so viel Charme, dass die nächste Urlaubsreise beinahe aus dem Fenster geworfenes Geld bedeutet, das man sich besser für das kommende Debütalbum aufspart.

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