Auch das dritte Album „Generation Maximum“ von Culk aus Wien wird wieder ohne Sonnenschein auskommen müssen. “The Happy End is near.“ So klingt das nicht.

Leichte, dumpfe Percussion, zärtliche Gitarren. Der Opener „Willkommen in der Hedonie“ ist das Gegenteil von hedonistischer Freude.  „Wir verhärten; und werten unsere Körper; und vereinen uns nur im Überfluss“.

In „2000“ feiern Culk den Jahrtausendwechsel nicht wirklich euphorisch. „Was ist uns die Erde wert? Ein Feuerball, der in unsere Richtung treibt.“ Klingt immer noch ruhiger als früher, wird aber dichter.

Zerhackt der Sound vom Titelsong „Generation Maximum“. Irritation und Balsam für die Ohren wechseln sich ab. „Wer sich heute nicht neu erfindet; wird bald verschwinden“. Aufruf zur Änderung oder Kapitulation vor nie endendem Änderungsdruck?

„Die Glut vor uns“ kommt flotter und post-punkiger daher. „www“ – „World Wide Weapon“ – rechnet mit dem Internet ab, wie es heute ist. Nahezu aggressiv im Klang. „Eine neue Farbe für eine neue Gewalt.“ Was ist wahr, was ist falsch?

Die Single-Auskopplung „Flutlicht“. Highlight. Intensiv bedrückend. „Und wenn die Leere kommt; wenn sie leise kommt; dir überall hin folgt.“ Unterlegt von dumpfer akustischer Trostlosigkeit mit unheimlicher Energie.

Die hibbelige Musik von „Eisenkleid“ macht kein glückliches Lied. „Jede Rüstung erzählt von Verletzlichkeit“.

„Ihre Welt“ musikalisch abstrakt reduziert. Komplexe Percussion trifft auf minimalistische Noise-Exzerpte und mausert sich zu einer ausgewachsenen Wand aus Disharmonie bevor jede Energie im Nichts entweicht. Text vorgetragen wie ein Poesie-Lesung.

„Ihre Welt“ ist das zuerst minimalste und wohl insgesamt intensivste Stück der Platte. „Je lauter das Verstummen; desto größer die Explosion; eine neue Fabel; aber keine Fiktion“. Repetitiv brennt sich der Satz ins Gehirn. Nicht greifbare Faszination.

„Generation Maximum“ ist weniger konkret und weniger feministisch als die vorherigen Alben. Traurige Musik für traurige Zeiten. Das Farbspektrum reduziert auf Grautöne.

Und doch macht das Album Mut. Die Mischung aus Post-Punk und Shoegaze hat sich immer weiter in ruhigere Töne entwickelt. Ein eigenständiger Sound.

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