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Kakkmaddafakka – Hus

Es ist immer das Gleiche mit den sympathischen Norwegern. Alles ist irgendwie nett, aber nichts bleibt wirklich hängen. Mit dieser Tradition bricht auch „Hus“ nicht. Die Beschreibung “nett” trifft den Nagel auf den Kopf.

Aufgenommen haben Kakkmaddafakka ihr neues Album in einer alten Villa in ihrem Heimatort Bergen, die dank einer Zeichnung von Sänger Axel Vindenes auch das farbenfrohe Cover des Albums ziert.

Die Vorabsingle „All I Want To Hear (ÅÅÅ)” liefert genau das, womit sich die Norweger in den letzten 13 Jahren einen Namen gemacht haben. Fluffige Gitarren, tanzbarer Indie-Pop und Lyrics, mit denen sich jeder identifizieren kann.

Vorm geistigen Auge sieht man das Sextett auf sommerlichen Festivalbühnen zu diesem Song die Mähne schwingen und fröhliche Mädchen mit Blumenkränzen in der Nachmittagssonne munter mitwippen und vielleicht sogar tanzen. Es ist einer genau dieser Kakkmaddafakka-Songs. Trotzdem fragt man sich, ob man tatsächlich vier Alben voll davon braucht.

Denn auch die Themen auf „Hus“ sind keine anderen als sonst. In „Neighbourhood“ beschreibt Vindenes das Leben in seinem kleinen Heimatdorf Bergen mit allen Zwängen und aller Kleingeistigkeit, die einen auf dem Land so umtreiben. Nichts, was man nicht schon mal genau so gehört und in schönere Bilder verpackt gesehen hätte.

„Holding Me Back“ porträtiert eine Beziehung, in der die Liebe aus dem Gleichgewicht geraten ist und der einzige, verbliebene Kitt das Mitgefühl für den Partner ist. Dazu gibt es melancholische Gitarren und eine ordentliche Portion Hall.

„Save Yourself“ zeichnet ähnliche Szenarien, nur dass hier die Emotionen schon während der Flirt-Phase nicht von gleicher Intensität sind und deswegen der Schritt in die Beziehung erst gar nicht gewagt wird. Da das Ganze in dem Stadium noch nicht so dramatisch ist, sind die Gitarren hier noch deutlich flirrender und weniger nachdenklich.

„Summer Melancholy“ leitet mit Windböen und Regenfällen den Herbstanfang ein. Zu Synthieflächen und im Hall schwebend besingt Vindenes in der Kopfstimme seine Sommermelancholie und liefert so auch für die ruhigen Momente im Leben einen passenden Soundtrack.

„Hus“ ist ohne Frage nette Hintergrundmusik – viel mehr aber leider nicht.

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