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Pish – Pish

Pål Videnes ist vor allem als Frontmann der Indie-Rocker Kakkmaddafakka bekannt. Als Pish bringt er nun sein erstes Soloalbum heraus. Das teilt sich nicht nur in groben Zügen den Musikstil der letzten Platte seiner Hauptband, sondern auch dessen Schicksal: Nett, aber wenig nachhaltig.

Es würde nicht weiter auffallen, wenn auf dem selbstbetitelten Debüt Kakkmaddafakka stehen würde. Pish macht auch solo leichtfüßigen Indie, der sich minimal mehr Richtung Pop bewegt als bei der Zusammenarbeit mit seinen Bandkollegen.

In Familienverhältnissen gesprochen könnte „Pish“ auch gut die kleine Schwester des letzten Phoenix Albums „Ti Amo“ sein. Das liegt nicht nur an dem offiziellen Musikvideo zu der ersten Single „Crime“, in dem Videnes auf einer italienischen Vesper durch seine Heimatstadt Bergen fährt (Phoenix’ Video zu „Ti Amo“ zeigte ähnliche Szenarien und sowieso hatte man bei der Platte mit Titeln wie „Fior Di Latte“ damals den Verdacht, die Indie-Rocker hätten eine Wette verloren und deswegen ein Konzeptalbum zum Thema Italien machen müssen).

Auch der Sound ist sich sehr ähnlich. Poppige Gitarrenriffs, die in Synthie-Klängen ertrinken. Dazu leicht säuselnder Gesang im Mid-Tempo, der von einem dumpfen Beat begleitet wird.

„Woman“ schleicht genau nach diesem Rezept vor sich hin. Genau so „Gravity“ oder „Memory-01“. Nur dass Pish bei letzterem noch ein paar Dissonanzen mit in die Suppe mischt.

Mit neun Songs ist „Pish“ eine relativ kurze Platte. Wenn man dann noch bedenkt, dass drei Titel davon auf die Namen „Interlude I“, „Interlude II“ und „Interlude III“ hören und alle nur eine knappe Minute lang sind, dann bleiben gerade mal 24 Minuten Musik übrig.

Da fragt man sich ein bisschen zu Recht, warum Pål Videnes sich mit verhältnismäßig wenig kreativem Output überhaupt dazu entschieden hat, ein Soloalbum zu veröffentlichen. Denn diese Songs – nett aber banal wie sie sind – hätte man getrost auch alle auf der nächsten Kakkmaddafakka-Platte unterbringen können.

Vielleicht juckt es ihn einfach unter den Fingernägeln, wieder live zu spielen. Denn die ersten Tourtermine sind schon angekündigt. Weil kein Künstler der Welt mit einem 24-minütigen Set davon kommt, kann man eigentlich sicher sein, dass es hier auch einige Kakkmaddafakka-Songs zu hören gibt. Stören wird das jedoch nicht – klingt ja genauso.

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