Mit ihrem Pop-Rock-Über-Hit „In The Shadows“ grüßten die The Rasmus-Verantwortlichen um Feder-Frontmann Lauri Ylönen im Jahr 2003 vom internationalen Newcomer-Gipfel. Danach ging es für die Finnen jedoch steil bergab.

Trauriger, künstlerischer Tiefpunkt: Ylönens Solo-Desaster aus dem Jahr 2011 („New World“) und die ein Jahr später folgende Band-Bankrotterklärung „The Rasmus“.

Im Herbst 2017 soll das Ruder jetzt nochmal rumgerissen werden. Der Erfolg der Anfangstage ist das erklärte Ziel. Mit ihrem neuen, mittlerweile neunten Album „Dark Matters“ reiten sich die Herren Ylönen, Rantasalmi, Heinonen und Hakala aber nur noch tiefer in die Schei…

Abermals treffen ausdruckslose Synthie-Themen auf mainstreamgebürstete Crunch-Riffs und hinterlassen dabei in etwa so große Spuren im Alternative-Universum wie ein HSV-Auftritt in der Allianz Arena.

Ylönens jauchzende Stimme hilft da auch nicht weiter. Weder im angekratzten Blue System-Modus („Something In The Dark“), noch zwischen Korn und Pur pendelnd („Wonderman“) sorgen The Rasmus daheim vor den Boxen für gespitzte Lauscher.

Man wird den Eindruck nicht los, dass die Band auch nach über zwanzig Jahren im Business immer noch nicht weiß, wie sie klingen will. Rockt man auf dem Dancefloor? Tanz man Pogo in der Großraumdisse? Oder deckelt man sommerliche Fernsehgarten-Vibes mit nordischer Melancholie?

Was immer The Rasmus auch anpacken: Am Ende will nichts so richtig in den Gehörgängen kleben bleiben. Das meiste wird sogar mit Nachdruck wieder fortgejagt.

Vielleicht sollten sich die Finnen irgendwann eingestehen, dass der Zug in Richtung Hit-Olymp nicht auf Knopfdruck Halt vor jeder x-beliebigen Haustür macht.

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