Kitsch und Säuseln, ick hör‘ dir trapsen. Die Wooden Arms mit ihrem „first full lenght Album“ „Trick Of The Light“. Zwar berichteten wir schon vor drei Jahren vom Debüt „Tide“, aber was eine Band auf ihrer eigenen Homepage schreibt, soll gelten.
Das britische Classic-meets-Folk Sextett spannt einen weiten, genre-übergreifenden Musikbogen. Mit Alex Carson am Piano, Violinistin Jessica Diggins, Cellist Fynn Titford-Mock, Jeff Smith an der Gitarre, Sängerin Milly Hirst und Drummer und Multi-Instrumentalist Alex Mackenzie hat Wooden Arms auch beste Voraussetzungen hierzu.
Erdiger Multiinstrumental-Folk, Klassik-Anleihen, gitarren-lastiges Singer/Songwriter-tum und manches Mal gar electronica-hafte Beat-Andeutungen: Wooden Arms vermengen ganz schön viel in ihren friedliebenden Weltverbesserungs-Sound.
Harmoniesüchtig regieren Wohlklänge „Trick Of The Light“; kann kein Anflug an Temperament die sensitive Grundstimmung trüben.
Der Instrumentengebrauch gibt zudem Kunde brav-fleißigen Lernens – das Cello ist nicht ohne Schweiß zu beherrschen. Auch über das Piano fliegen die Tasten gekonnt und wohlgelernt.
Und dennoch: „Trick Of The Light“ wohnt eine seltsame Leere inne. Gerade weil alles so harmonisch-perfekt erklingt, fehlt dieser Musik etwas. Ein Mut zum Fehler etwa, oder – nicht minder gewichtig – Kanten.
Die ersten beiden Kings Of Convenience Alben mögen in ihrer Sensibilität und Harmonik ähnliches Fahrwasser beschreiten, ihre berührende Schonungslosigkeit indes war es, die den Sympathie-Bogen herumriss.
Bei den Wooden Arms hingegen fehlt ein Alleinstellungsmerkmal. Nicht, dass es Musik, die das Böse dieser Welt ausblendet – also laut Medienwelt Trump, Atomwaffen, Nordkorea und Attentäter –, nicht geben dürfe. Das Gesäusel muss jedoch, schnöde gesprochen, einfach überzeugender sein und vor allem weniger gewohnt.