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The Wombats – Beautiful People Will Ruin Your Life

The Wombats wurden nach ihrer Gründung zu einem der letzten Gesichter einer ausklingenden Britpop-Mania, in Zeiten, als „Indie Disko“ noch kein Schimpfwort war und ihr Debüt „A Guide To Love, Loss & Desperation“ 2007 den ersten Höhepunkt ihres quirligen Songwritings markierte.

Flimmerte der Vorgänger „Glitterbug“ vor drei Jahren so detailverliebt wie überzeugend, scheint es nun, als hätten sich die drei unmittelbar Beteiligten vor Produktionsaufnahme des Neulings darauf verständigt, den Sound vom Karrierebeginn zu rekultivieren.

Eigenreferenzen, Retro-Charme und geschmeidige Lyrics, die sich mit dem Leben an sich oder den seltsamen Spielen der Zweisamkeit („I Dip You In Honey“) beschäftigen, haben The Wombats in elf Songs gepackt, wie zuletzt überwiegend dirigiert aus Los Angeles, seit langem Wahlheimat des just verehelichten Sängers Murph.

Von der fordernden Gitarre des Einsteigers „Cheetah Tongue“ an lässt die Band keinen Zweifel am Willen aufkommen, Tanzbares zu schaffen. Schließlich heimste schon „Let`s Dance To Joy Division“ vom ersten Longplayer den NME Award für den „Best Dancefloor Filler“ ein.

Die Stücke von „Beautiful People Will Ruin Your Life“ haben genügend Biss, sich ansatzlos im Ohr festzusetzen, fahren prompt in die Hüften und werden, von einer Ausnahme abgesehen, im knackigen 3½ -Minuten-Format angeboten. Ideal, um die Spannungsbögen bis zum letzten Ton hoch zu halten.

Federnde Gitarren, flimmernde Keyboard, eingeklammert in süß-saure Vocals – viel Mut zur Lücke zeigen Matthew Murphy, Dan Haggis und  Tord Øverland Knudsen nicht. Dazu pilzkopf-affine Pianolinien, die „I Only Wear Black“ melancholisch schweben lassen, oder sauber hookende Basslines die – wie in  „White Eyes“ – durch Pop-Blumensträuße aus dem Beratungskatalog für große Melodien abgelöst werden.

Eine musikalische „Lethal Combination“ im angenehmsten Sinn ist hier gelungen. Vielleicht der beste Output seit „A Guide To Love, Loss & Desperation“, dem allerdings – wie bereits „Glitterbug“ – der unbedingte Ohrwurm vom Format eines „Moving To New York“ fehlt.

Nicht unbedingt ein Vorteil, wächst doch der Wiedererkennungswert eines kompletten Albums signifikant mit einem solchen Hit.

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