Begeisternde Shows im Vorprogramm von Jake Bugg und The Coral, sowie ein Debütalbum, das mal ebenso im Vorbeigehen an die Spitze der britischen Longplayer-Charts schoss: Der Eintritt in die große, weite Musikwelt hätte für die Jungs von Blossoms kaum spektakulärer verlaufen können.
Mit dem Erfolg weht aber bekanntermaßen auch eine Menge Druckluft ins Haus. Frontmann Tom Ogden und seine vier Mitstreiter Josh Dewhurst (Gitarre), Charlie Salt (Bass), Myles Kellock (Keyboard) und Joe Donovan (Schlagzeug) haben sich von äußeren Erwartungen aber nicht einlullen lassen.
Auf ihrem zweiten Studioalbum “Cool Like You” ziehen die Briten ihren Indie-Rock-Stiefel völlig unbeeindruckt weiter durch. Obwohl: Wer ganz genau hinhört, der findet dann doch die eine oder andere Neuerung im Sound-Universum der Shootingstars aus Stockport.
So bringen Blossoms dieser Tage etwas mehr Atmosphäre an den Start. Die synth-gesteuerten Sound-Faktoren präsentieren sich ausgebauter und kompakter. Das organische Flair kommt auf „Cool Like You“ mehr denn je aus der Maschine – ein hörbarer Oha!-Effekt, an dem sich schon ganz andere Bands die Zähne ausgebissen haben.
Ebenfalls in neuem Gewand schälen sich Ogdens Texte aus den Boxen. Der Sänger mit dem Richard-Ashcroft-meets-Alex-Turner-Organ verarbeitet seine Gedanken direkter, unverblümter und fernab von kryptischen Metaphern.
Bereits mit dem ersten Album-Vorbooten “I Can’t Stand It” markierte die Band ein dickes Brachen-Ausrufezeichen. Aber auch Songs wie der Titeltrack, das hymnenhafte “Lying Again” oder der berührende Bremstritt namens “Between The Eyes” zeigen, dass die Kurve in puncto Spielfreude und songwriterischer Finesse im Hause Blossoms weiter steil nach oben zeigt.