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Bombino – Deran

Neben Tinariwen hat sich Omara Moctar, besser bekannt unter seinem Musikernamen Bombino, als das Aushängeschild des Tuareg-Rock etabliert. Seine Soloalben „Nomad“ und „Azel“, von 2013 und 2016, wurden von The Black Keys‘ Dan Auerbach und von Dirty Projectors-Mastermind Dave Longstreth produziert.

Bombino als einen begnadeten Gitarristen zu bezeichnen, ist, kennt man seine Musik, wohl ein Understatement. Derzeit einen seinem Instrument verpflichteteren, hingebungsvolleren und durch Variantenreichtum bestechenderenden Gitarristen zu finden, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein.

Bombinos Desert-Rock, der das Nomadische seiner Volksgruppe atmet und versprüht, erfährt auch auf seinem dritten Solowerk „Deran“, aus Tamasheq frei übersetzt „Herzliche Grüße“, eine elaborierte Fortsetzung. Nichts erklingt grundlegend neu auf Bombinos drittem Album, aber nichts davon fühlt sich an wie eine Wiederholung.

Diesmal in Casablanca aufgenommen, zeichnet sich „Deran“ durch nahezu durchgängig treibende Grooves aus. Bombino bleibt der Wüstenblues-Rocker Afrikas, aber „Deran“ hat viel von den chorischen Gemeinschaftssongs der tuaregschen Großgruppe Tinariwen.

Wirklich solo klingt Bombino auf seinem zehn Songs starkem, 45-minütigen dritten Album also nie. Freunde, die Backing Vocals und Handclaps besteuern, lauern quasi bei jedem Refrain. Mit „Deran“ kann man Eintauchen in eine gänzlich andere afrikanische Welt als die, die wir medial gewohnt sind. Wohltuend.

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