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Lump – Lump

Der nächste logische Schritt. Weiterentwicklung ist für ernstzunehmende Musiker ab einem bestimmten Zeitpunkt unumgänglich, auch wenn man dabei schon mal Fan-Liebe aufs Spiel setzt, siehe die derzeitigen Arctic Monkeys.

Folk-Bardin Laura Marling hat sich mit ihrem letzten Album „Semper Femina“ stark verändert und versucht, neue Ansätze in ihrer Art Singer/Songwriter-Musik zu kreieren ausfindig zu machen.

Die Öffnung zu neuen kompositorischen Anklängen, und damit die Hinwendung zu anderen Musikern, ist in der Entwicklung der sehr jung erfolgreich gewordenen Marling konsequent.

Lump stellt die Kollaboration mit Mike Lindsay, dem Gründungsmitglied der experimentellen Folktronica-Band Tunng, dar und öffnet Marlings reduzierten Gitarren-Folk in Richtung avantgardistische, spärlich eingesetzte elektronische Klänge.

Das funktioniert sehr schön. Das Duo Lump, die sich Backstage auf einem Neil-Young-Konzert kennenlernten, auf dem Marling Support-Act war, überzeugt mit klugen, einfühlsamen Sounds und wahnsinnig guten Lyrics.

Das hat ganz großen Potential, bleibt auf „Lump“ aber noch in den Kinderschuhen. Zu lange brauchen Lindsay und Marling, um sich zu finden, auch wenn es Bonuspunkte gibt, dass man transparent auf dem Album mitverfolgen kann, wie sich beide einander musikalisch annähern.

Die ersten drei Stücke folgt Marling ihrer Erfolgsformel und Lindsay seinen Soundrezepten. Erst ab dem großartigen „Curse Of The Contemporary“, einem der Songs des bisherigen Jahres, finden beide eine neue gemeinsame musikalische Sprache.

Leider ist das Folk-Experiment dann aber nach drei Songs und einem „End Credits“-Song auch schon wieder vorbei. 32 Minuten und sieben Stücke geben ein bisschen zu wenig her für die ganz dicken Lorbeeren. Die sind aber in jedem Falle noch möglich, bei diesem schönen Sideproject von Laura Marling und Mike Lindsay.

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