Weltliche Einflüsse in der Musik und Pop gehen schon seit den Beatles regelmäßig Hand in Hand: Das bedeutet aber keinesfalls, dass jeder Versuch, Tradition und Moderne zu vermischen auch gelingt. Jain gehört zu den Vorzeigemusikerinnen dieser Kunst, vielleicht ist sie sogar eine Ausnahmekünstlerin.

Dabei ging der Erfolg ihres Debütalbums „Zanaka“ zu Anfang eher noch schleppend voran, mit der Single „Come“ landete sie 2015 dann aber doch noch einen Überraschungshit. Für das Nachfolge-Album „Souldier“ holte sich die 26-jährige wieder Produzenten Maxim Nucci ins Boot und präsentiert nun zehn Songs, die uns den Sommer auch nach der Hitzewelle noch eine Weile erhalten dürften.

Jain hält ihre Pop-Melodien simpel, repetitiv und unaufgeregt, ist dafür bei der Instrumentierung aber umso vielfältiger. So treffen in „Abu Dabi“ orientalische Sounds auf einen prägnanten Rhythmus und fein ausgeführten Sprechgesang, in „Alright“ stehen Xylophon-Klänge im Vordergrund.

Der charmante, französische Akzent umrahmt den englischen Gesang, mit dem sie sich ebenso ausprobiert. Die meisten Songs von „Souldier“ seien während einer Tour entstanden und vor allem von der Vielfalt der dort bereisten Länder inspiriert, sagt Jain.

Eine Mischung aus Pop, chanson-artigen Melodien, Hip-Hop und Weltmusik ist das Ergebnis. Jain sei ein Fan von ein Fan von Kendrick Lamars Flow, Tito Puentes Sanftmut, Fairuz‘ Eleganz sowie Bob Marleys Melodien und versuche aus diesen Eigenschaften ihren eigenen Stil zu kreieren.

Und tatsächlich: trotz der vielseitigen Einflüsse von traditioneller Musik aus verschiedensten Regionen entspringt den Musen von Jain ein sehr moderner, urbaner Sound, der sich weder im Pop verliert, noch zu konservativ arrangiert ist.

Auch echte Ohrwürmer wie der mit knapp zweieinhalb Minuten kürzeste Songs „Flash“, der sich auf Streichern, Trommeln und talentierten Backroundstimmen stützt sind darunter. „Oh Man“ strebt mit klaren Xylophon-Sounds und einer Sitar zwar eine andere Richtung an, ist aber ebenso prägnant.

„Souldier“ braucht keine grundlose Dramatik oder starke Brüche, um interessant genug zu sein – das schafft Jain auch allein durch das natürliche Arrangement ihrer Musik.

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