Man muss kein Fuchs sein, um bei dem Duo Neil & Liam Finn den Verdacht der Blutsverwandtschaft zu schöpfen. Vater und Sohn machen hier gemeinsam Musik und der Haussegen hängt nicht schief. Ein derart organisches Debüt wie dieses hätten die Neuseeländer sonst kaum eingespielt.
Es scheint den Finns vortrefflich gelungen zu sein, denn selbst Paul McCartney ist von seinem Beatlesthron gestiegen, um die beiden mit seinem Lob zu adeln. Nicht nur dieser große Name versteckt sich hinter den heimlichen Verehrern von „Lightsleeper“. Mick Fleetwood, von den Fleetwood Mac, spielt bei drei Songs das Schlagzeug.
Dabei sind Neil und Liam auf prominente Unterstützung nicht angewiesen. Die beiden beherrschen ihre Kunst in tonaler Einzigartigkeit. Ihr Album „Lightsleeper“ zu hören, bereitet den Ohren die Freude der Abwechslung.
In manchen Songs wie in „Any Other Way“ huldigen sie der handgemachten Akustik. In Anderen mischen sie elektronische mit orchestralen Klängen. Wer sich unter diesem Crossover nichts vorstellen kann, sollte direkt zu „Where’s My Room“ skippen und sich die Überraschung gönnen.
In anderen Titeln hat sie sich ebenfalls versteckt. Die Finns lassen in „Hiding Place“ zu Beginn ein Ufo landen, um die Außerirdischen im selben Track auf die Insel der Freuden zu entführen.
Bei „Back To Life“ kommt eine Geige zum Zug, die eine Melodie spielt, die Pärchen bekannt vorkommen wird. Beim Candlelight-Dinner vom restauranteigenen Fiedler überrascht zu werden, das passiert anscheinend nicht nur im Leben. Das passiert auch, wenn man „Lightsleeper“ hört.
Wem das alles zu unwahrscheinlich und verrückt klingt, der sollte sich das Debütalbum von Neil & Liam Finn anhören, denn in den Ohren werden die letzten Sätze einen Sinn machen.
Sir Paul McCartney hat sich nicht geirrt, die Finns mögen auf einer kleinen Insel leben, doch ihre Musik ist für die Welt gemacht.