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Ladytron – Ladytron

Bis zum Feuer und noch weiter. Ladytron unternehmen auf ihrem selbstbetitelten Album „Ladytron“ eine Reise ins Fegefeuer und zurück, mit Euphorie in den Scheiterhaufen und lebendig wieder raus.

Mit einem Cover, das in zwielichtiger Version so auch ein Stranger-Things-Plakat bekleiden könnte und Synths, die in ebenjener Serie auch nicht unerwünscht sind, macht die Band aus Großbritannien alles genauso unzeitgemäß, wie es der Trend gerade diktiert.

Und das funktioniert über einen Großteil des neuen Albums erstaunlich gut. „Until The Fire“ beginnt eindringlich, setzt die Messlatte für Tempo und Intensität hoch, während „The Island“ direkt eine industriellere, minimalistischere Linie fährt.

Die beiden Eindrücke vermischen sich im Laufe des Albums zu hybriden Tracks, „Deadzone“ und „You’ve Changed“ drängen sich da als Beispiele auf. Mehr als solide Voraussetzungen für ein platten- und showtaugliches Konzept.

Und trotzdem wirken Songs wie „Tower Of Glass“ und „Paper Highways“ zum Teil wie Schlager für Schlaue, wie massentaugliche Depeche-Mode‘sche Trance. Dass das wohl so sein muss und bei dem Bandnamen sicherlich auch gewollt ist, macht wieder gut, was gar nicht gut gemacht werden muss.

Hä? Vielleicht so – Gesamteindruck: Cheesy, classy und kontemporär zugleich. Das geht? Das geht und wird von den Briten mit einem Album, das in Zeiten und Welten wandelt, bewiesen. Wer sich mit retrofuturistischer Klubmusik oder stadiontauglichem Brutalo-Tempo – bestenfalls sogar mit beidem – anfreunden kann, wird sich auch mit „Ladytron“ anfreunden können.

Erst das sechste Album nach der eigenen Band zu benennen, macht nicht immer Sinn. Hier vielleicht schon. Denn keines der bisherigen Alben von Ladytron, weder der Top-100-Vorgänger „Velocifero“, noch der tatsächliche Anfang „604“ ist so sehr zugleich Definition als auch Innovation wie „Ladytron“.

Wäre nur ärgerlich, wenn jemand deswegen die früheren Werke der Band verpassen würde. Also hier noch einmal der ausdrückliche Hinweis. Ladytron’s frühere Alben sind auf eingängigen Streamingportalen nur wenige Klicks entfernt – wer alles richtig macht, braucht nur zwei, wir haben gezählt.

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