Neuauflage der Kooperation Calexico /Sam Beam aka Iron & Wine, amerikanischer Singer-Songwriter, mit dem die Weltmusiker um Joey Burns und John Convertino bereits 2005 eine gemeinsame EP aufnahmen.
„In The Reins“ vereinigte Beams bluesiges Südstaaten-Flair mit dem staubigen Americana der Mannschft aus Tucson und blieb nicht nur wegen der eingestreuten Arie von „He Lays In The Reins“ bestens in Erinnerung.
Das gemeinsame Interesse an einer erneuten Zusammenarbeit mündet dato in „Years To Burn“, mit seinen acht Tracks und einer halben Stunde Laufzeit nur unwesentlich länger als sein Vorgänger.
Davon, dass beide Parteien in den letzten Jahren künstlerisch nicht gebrannt hätten, kann keine Rede sein, noch frisch im Gedächtnis ist „The Thread That Keeps Us“ von Calexico aus dem vergangenen Jahr und auch Beam, dessen „Kiss Each Other Clean“-LP Platz zwei der US-Charts erreichte, lieferte nicht nur solo, sondern auch in weiteren Gemeinschaftsproduktionen reichlich ab.
Letzterer rückte mit jeder Menge Material für „Years To Burn“ in einem Studio in Nashville an, wo dann unter Einbezug von Burns Vorstellungen der endgültigen Version der Rohlinge, abseits des öffentlichen Interesses, in wenigen Tagen das komplette Album eingespielt wurde.
Logisch, dass sich weder Iron & Wine, nach einem Nahrungsergänzungsmittel benannt, noch Calexico in dieser Zusammenarbeit verbiegen mussten, die Frage war nur, wie sie ihre musikalischen Erzählstränge miteinander verflechten würden.
Unkompliziert, denn die großen Sehnsüchte, manifestiert in Zeitlosigkeit, ist das Terrain, auf dem sich alle Protagonisten hörbar wohl fühlen.
Wovon „Father Mountain“ vorab kündete, bestätigt der Rest der Platte. Tex-Mex-Pop, Pedal-Steel und Bläsersatz treffen auf die sonore Stimme von Croner Beam.
Wo ausufernde Gitarren in „Midnight Sun“ hallen, reduziert sich das Album mancherorts in Stille, im Titeltrack so ergreifend, dass vermutlich sogar die Kojoten heulen.
Zwei Stücke tanzen aus der Reihe: „Outside El Paso“ als Solo-Trompeten-Performance von Jacob Valenzuela und „The Bitter Suite“, mit über acht Minuten Spielzeit zwischen Fado und Wanderpredigt, Dissonanz und Harmonie zu Hause und mehr Jam-Session als Song.
Melancholisch, melodiös, großartig. Feingeister, und nicht nur die, werden verzückt sein.