Epische Fanfaren läuten das Ende des programmierten Tuns an. Während ein Handclap-Chor aus dem Schatten ins Licht marschiert, stellt Jen Bender, an vorderster Front maulend, klar: „Ihr seid alle scheiße!“ Punkt.

Ja, so einfach ist das. Klare Kante zeigen und im Motzki-Universum die Fahne am höchsten halten: das können die drei Grossstadtgeflüster-Verantwortlichen Raphael Schalz und Chriz Falk und Jen Bender einfach am besten.

Auch sechs Jahre nach ihrem letzten richtigen Longplayer „Oh, ein Reh“ grüßen die drei Berliner immer noch vom Gipfel wenn es um schnodderige Unangepasstheit und ausgestreckte Mittelfinger geht.

Im Hochsommer 2019 suchen Grossstadtgeflüster nicht nur „Neue Freunde“, sondern auch ein knautschfreies Sofa zum Abschalten („Meine Couch“), ein paar Hilfsmittel zum Durchblicken („Hallus“) und eine Licht ins Dunkel bringende Kristallkugel („2080“).

Unterstützt wird das Trio dabei von den Kollegen Danger Dan („Das Was Peter Pan Sagt“) und HGich.T („Hallus“), sowie einer wieder einmal vom ersten Moment an bezirzenden Sound-Melange aus flirrendem Elektro-Pop und tanzwütigen Soft-Rave-Klängen.

Man ist und bleibt einfach gerne dabei, wenn der Hauptstadt-Dreier innerhalb seines selbst gebauten Sound-Labyrinths die Zeigefinger hebt und sich gegen alles und jeden zur Wehr setzt.

Mit der Verweigerungshaltung eines bockigen Kindes und dem lieblichen Rohrspatz-Charme, den man wohl nur inne hat, wenn man weiß, wie man am schnellsten von der „Skalitzer Straße“ aus ins „Huxley’s“ kommt, thronen Grossstadtgeflüster auf der höchsten Stufe des Protest-Podests.

Und da ist auch niemand in der Nähe, der daran im Hier und Jetzt etwas ändern könnte.

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