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Pompeya – Songs From The Videos

Meistens sind Best-Ofs langweilig. Das liegt dann – wie zum Beispiel bei den Kooks – daran, dass man sich seine Lieblingssongs sowieso schon in eine Playlist gepackt, jeden seiner Freunde und am Ende sogar sich selbst damit genervt und sich danach für mindestens drei Jahre von dieser Band verabschiedet hat.

Bei Pompeya, einer Indie-Rock-Band aus Moskau, könnte das aktuelle Album „Songs From The Videos“ allerdings die entgegengesetzte Wirkung haben. Best-Of als perfekter Einstieg also. Warum eigentlich nicht?

„Songs From The Videos“ beinhaltet Singles aus den Jahren 2010 bis 2018, die allesamt ein Musikvideo verpasst bekommen haben. Wer also nach dem ersten Durchhören noch nicht genug von der Band gehört hat, die immer wieder mit Duran Duran verglichen wurde, kann sich alles gleich noch einmal anhören. Und seine Freunde nicht nur mit Musik, sondern auch noch mit Filmen nerven, hey!

Nimmt man all die Albereien beiseite, ist „Songs From The Videos“ aber insgesamt doch ein Album, das eher neue Fans anziehen als alte verstoßen sollte. Die in Europa noch recht unbekannte Band drängt mit ihrem Sound auf jeden Fall darauf, alte und neue Trigger zu bedienen.

So klingt „90“ eher nach The Police, „Cry About It“ nach Phoenix und „Do“ nach der beschworenen Mischung aus The Cure und Duran Duran. Ganz unironisch klingt das, was Pompeya über die Jahre veranstaltet und zusammengesammelt haben, ein wenig wie ein mutigerer Two Door Cinema Club.

Eine Band, die ihre Einflüsse über die Jahre hinweg nie verborgen und nie zum Thema gemacht hat und allein wegen ihrer musikalischen Heimat nur einem vergleichsweise kleinem Publikum bekannt geworden ist, dürfte mit ihrem ersten Best-Of viele auf etwas aufmerksam machen, was sie ungern verpasst hätten.

Wer sich von irgendeinem der genannten Einflüsse angesprochen fühlt, sollte jedenfalls mal reinhören. Und danach vielleicht doch die Freunde damit nerven, entweder sie danken oder man kann mal wieder aussortieren.

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