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Efterklang – Altid Sammen

Sieben Jahre können eine lange Zeit sein. Im Indie-Pop-Musikgeschäft reicht sie durchaus aus, um ein paar Grundkoordinaten zu verschieben.

Das in Berlin lebende, dänische Trio Efterklang hat mit ihrem bis ins Extreme entschleunigten Zeitlupen-Dream-Pop mal einen Nerv getroffen, der ihnen einige Lorbeeren einbrachte.

Mit „Altid Sammen“ knüpft das Trio nach einer eben so langen Auszeit, in der sie mit dem  finnischen Perkussionisten Tatu Rönkkö das zugänglichere Sideprojekt Liima formten, recht nahtlos wieder an die alten lieblichen Klänge an – und nicht zum ersten Mal liegt hierin auch das Problem.

Auf „Altid Sammen“ sind Efterklang dermaßen soft, langsam und hypersensibel, dass man schon von der ganz zart besaiteten Sorte sein muss, um hier noch mitzugehen.

Das heißt, Efterklang spezialisieren sich im Grunde mit diesem Quasi-Comeback mehr; bunkern sich in ihrem Nischen-Sandburggraben stärker ein, und das sehr wahrscheinlich, ohne es zu wollen.

Das Rückbesinnen auf alte Stärken, auf Quintessenzen, die einen als Kollektiv ausgemacht haben, ist schön und ehrenvoll.

Aber die hier, gefühlt einmal aller drei Songs, leise plätschernden Akzente, mal eine unendlich weit zurückgedrängte E-Gitarre, mal zart pluckernde Synthie-Beats, erheben die Stücke nicht mehr in große Gefühlswelten.

Dominant bleibt die verschlafene Gesangsarbeit von Casper Clausen und die ist auf „Altid Sammen“ einfach nicht einnehmend und überzeugend genug, dass man hier die großen zeitlosen Gefühlsmomente erleben würde.

Efterklang im Jahre 2019 klingen leider mehr und mehr nach einer Band, die sich überlebt hat.

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